Ein Winter in den Bergen

01.02.2019 | Timo Züst
Leandra Moser (1)
Leandra Moser (rechts) mit einer Skilehrer-Kollegin.

Timo Züst

Während für viele Teufnerinnen und Teufner die Skiferien dieses Wochenende zu Ende gehen, verbringen andere die ganze Saison in den Bergen. Eine von ihnen ist die 20-jährige Skilehrerin Leandra Moser. Wie ist der Winter in der Lenzerheide? Die TP hat nachgefragt.

Hallo Leandra, bist du gerade unterwegs?

Ja, zu Fuss. Ich habe Feierabend und bin unterwegs zu einem Fondueplausch. Hörst du mich?

Ja, alles gut. Du verbringst diesen Winter als Skilehrerin in der Lenzerheide. Was hast du davor gemacht?

Nach der Lehre als Fachfrau Gesundheit war ich im Sommer eine Weile in Kanada. Nachdem ich zurückkam, entschied ich mich eine Saison in der Lenzerheide zu verbringen bevor ich an der Höheren Fachschule anfange.

Warum die Lenzerheide?

Das Gebiet kenne ich schon gut und mag es auch sehr.

Wann hast du gestartet?

Eigentlich am 1. Dezember. Zu Beginn absolvierte ich aber sechs Einführungstage und musste danach zuerst an die theoretische und praktische Prüfung in Davos. Erst danach durfte ich als Skilehrerin arbeiten. Mein erster Arbeitstag war der 27. Dezember.

Und wie lange wirst du dort sein?

Bis Mitte März. Das wird eine turbulente Woche (lacht).

Warum das?

Ich werde bis Mitte Woche arbeiten, dann zügeln, und in der gleichen Woche mit der Schule anfangen.

Puh, ja, das klingt anstrengend. Was musst du denn zügeln bzw. wo wohnst du?

In einer Wohngemeinschaft mit einem Einheimischen und einer anderen Skilehrerin. Diese Unterkunft zu finden, war nicht ganz einfach. Ich habe gut drei Monate gesucht, bis ich etwas Passendes in meinem Budget gefunden habe.

Das Skigebiet stellt also keine Unterkunft zur Verfügung?

Das Skigebiet hat schon Wohnungen. Diese sind aber hauptsächlich für das dort angestellte Personal reserviert. Und was übrigbleibt, ist ziemlich teuer. Die Skischule selber hat aber keine Wohnungen.

Wie sieht denn deine Woche aus? Wie viele Tage arbeitest du?

Jetzt in der Hauptsaison werde ich wohl einen Monat durcharbeiten. Im Schnitt sind das so vier bis sechs Stunden am Tag. Am Morgen betreue ich jeweils die Kleinsten, die Anfänger-Gruppe. Und am Nachmittag gebe ich noch Privatstunden. Am Wochenende gibt es manchmal auch etwas andere Gruppen wie die Schülerinnen und Schüler vom Rosenberg.

Was ist da anders?

Dort sind wir weniger Skilehrer, sondern Skiguides (lacht). Da geht es darum, die Kids optimal zu fördern und weniger ihnen das Skifahren beizubringen.

Viel Zeit für Besuche in Teufen bleibt da wohl nicht …

Nein, kaum. Wer mich sehen will, muss halt zu mir kommen (lacht).

Und wie sieht es finanziell aus? Lohnt sich’s?

Genau ausgerechnet habe ich es noch nicht. Aber bei den vielen Auslagen – zudem muss ich dieses Jahr ja auch noch für die Einführung aufkommen – werde ich wohl maximal „eben us“ kommen. Aber darum geht es mir auch nicht.

Sondern?

Um das Erlebnis und die soziale Erfahrung?

Und die ist gut? Ich nehme an, es bleibt auch etwas Zeit für Ausgang?

Ja, die ist sehr gut (lacht). Der Zusammenhalt unter den Skilehrern – auch von anderen Schulen – ist super. Es ist immer wieder etwas los und wir verbringen viel Zeit miteinander. Es ist wirklich zu empfehlen.

 

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