Zeughaus-Kurator Ueli Vogt stellte den Erfinder des neuartigen Klanginstruments, Rolf Krieger alias Arion Pascal in die Reihe der Grubenmänner. In der Ausstellung wird der ganze Werdegang von den ersten Ideen bis zum heutigen Instrument der dritten Generation minutiös nachgezeichnet und mit vielen Werkteilen und Modellen der einzelnen Perioden dokumentiert. Am Sonntag war Vernissage.
Die Reise auf der Suche nach dem neuen Saitenklang beschäftigt Rolf Krieger nun schon ein halbes Leben lang – eine Reise ins Ungewisse. Bereits in den 80er-Jahren befasste sich der Künstler mit der Frage, Saiten auf eine andere Weise als mit Anschlag (Klavier) oder Fingern (Harfe, Gitarre) Tönen entlocken zu können, erzählte Roland Bieri, der seit 5 Jahren intensiv die Vermarktung des neuen Instruments unterstützt.
Bieri sprach vom unglaublichen Beharrungsvermögen des Musikers und Technikers, der sich trotz vieler Hindernissen nie abschrecken liess, bis er im „Mikrokosmos der Obertöne“ angelangt war. Nach vielen Jahren Tüfteln gelang ihm der Durchbruch, nämlich eine Saite ohne Berührung, allein mit dem Magnetismus, zum Schwingen zu bringen. Darauf folgten viele neue Herausforderungen, wovon die elektronisch gesteuerte Dämpfung eine der grössten war. Für die Weiterentwicklung arbeitete er u.a. mit angehenden Ingenieuren zusammen.
Rolf Krieger liess sich auch von Rückschlägen nie unterkriegen. Er führte die wenigen Besucher persönlich durch die „Saitenstrasse“ und illustrierte mit vielen kleinen Details den Weg zum heutigen High-Tech-Instrument. Dafür wurden auch die Prototypen 1 – eine Art Spinett – und 2 vom Estrich herunter geholt.
Rolf Krieger machte keinen Hehl daraus, dass die Entwicklung nicht abgeschlossen ist und irgendwann mit Typ 5 oder 6 zu rechnen ist.
Für Meditation, Wellness und Klangtherapie
Mittlerweile konnten die ersten in Serie gebauten Instrumente Typ 3 verkauft werden. Ein Paar steht im Katharinenkloster St. Gallen und kann dort zu bestimmten Zeiten gehört werden. Ein Instrument wurde nach China verkauft.
Zurzeit wird im Marketing der Akzent auf Meditation, Therapien und Wellness gelegt. So stehen zurzeit die Aussichten gut, dass die Syntharp bald in einem der grössten Schweizer Wellnesshotels erklingen wird. Und die Zahl derer, welche sich für das elektronische Saiteninstrument interessieren, wird jeden Tag etwas grösser, sagte der Künstler im Gespräch.
Als neuster Schritt sind nun Tonträger mit den eigens für die Syntharp komponierten Musikstücken geplant.
Das Programm im Zeughaus
Im Rahmen der Zwischenstellung im Zeughaus gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Instrument live erleben zu können:
Öffentliche Probe jeweils am Donnerstag, 24. und 31. Oktober 17 bis 19 Uhr.
Öffentliche Präsentation am Donnerstag 24. Oktober um 19 Uhr.
hier geht’s zum Live-Mitschnitt
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Von der Heubühne runter an die Verkaufsfront
Syntharp zieht in die ehemalige Post Lustmühle. weiterlesen…
Erich Gmünder | 2. 12. 2012 | Gewerbe, Kultur, News | Keine Kommentare |