Am Dienstag machte das Brillehus nach dreimonatiger Bauzeit seine Türen wieder auf. Mit den Bauleuten, Gewerbevertretern und weiteren Gästen wurde die Neueröffnung am Donnerstagabend gefeiert.
Katja und Roland Diethelm, die sich beide vor einigen Jahren dem Laufsport verschrieben haben, verglichen die intensive Phase der Bauzeit mit einem Marathonlauf und würdigten besonders die Verdienste der beiden „Coaches“, Martin Clavadetscher und Martin Waldburger, welche für den ambitionierten „Rennplan“ sprich die anspruchsvolle Planung und Ausführung des Baus verantwortlich waren.
Die kurze Bauphase habe von allen alles abverlangt und sei nur möglich gewesen, weil die beteiligten Handwerker – die Aufträge wurden alle im Dorf vergeben – so flexibel und auch bereit gewesen seien, Sonderschichten einzulegen.
„Ein Dorf lebt, wenn es Läden hat“
Als Vertreter des Gemeinderates, als Teufner Einwohner wie als Freund des Hauses gratulierte Markus Bänziger dem Inhaberehepaar Roland und Katja Diethelm zu ihrer Investition im Herzen der Gemeinde und ihrem Beitrag zu einem lebendigen Dorf: „Ein Dorf lebt dann, wenn es Läden hat“. Während sein Urgrossvater, wie Markus Bänziger an einem Zwicker aus dem Familienerbe aufzeigte, der Oberrichter und Landwirt Conrad Rohner vom Feld vor 100 Jahren noch mit der Bahn nach St. Gallen fahren musste, um sich eine Brille zu kaufen, sei dies seit 1979 in Teufen möglich.
Seit 15 Jahren führen Roland und Katja das von Rolands Vater aufgebaute Geschäft. In Zeiten von Fielmann, Internet und dem starken Franken sei es nicht einfach, einen Betrieb, der auf Kundenfrequenz angewiesen ist, zu Schweizer Preisen zu führen. Dank der Innovationskraft, dem Engagement und vor allem der ausgeprägten Freundlichkeit und Offenheit sei ihnen und ihrem Team der Geschäftserfolg sicher.
Er freue sich als Teufner, dass sie eines der schönsten Bijoux im Dorfzentrum so stilgerecht und wunderschön unterhalten würden. In Anspielung auf die aktuelle Debatte in Teufen frage er sich als Gemeinderat, ob er jetzt auf der Kanzlei für seinen heutigen Auftritt und die Vorbereitung einen Spesenzettel abgeben dürfe. „Ich kann Sie beruhigen, das käme mir nicht im Traum in den Sinn, dafür habe ich eine genug scharfe Brille“, sagte Bänziger unter Gelächter des Publikums.
„Bekenntnis zum Standort Teufen“
Gratulationen gab es auch von Gewerbevereinspräsident Oliver Hörler, der Katja und Roland Diethelm für ihr „Bekenntnis zum Standort Teufen“ dankte und hervorhob, dass sämtliche Arbeiten im lokalen Gewerbe vergeben worden seien. Der Entscheid für die Renovation trotz Faktoren wie der zu erwartenden langen Bauzeit für die Doppelspur und die Dorfgestaltung sei ein klares Zeichen für den Standort Teufen und das Teufner Gewerbe.
Erich Gmünder