Ein junger Musiker und Macher

22.09.2017 | Erich Gmünder
lukas wuermli (19)
Lukas Würmli: OK Tüüfner Gassefescht, Musikdirigent, Student.
(Dieser Beitrag erschien zuerst in der Tüüfner Poscht am 1. September 2017) Erich Gmünder Der Bart ist sauber gestutzt, der Blick durch die Brillengläser ist wach, kräftige Arme verraten den Sportler und Macher: Lukas Würmli wird oft älter geschätzt, «so um die 30», erzählt er schmunzelnd. Die musikalische Karriere begann am Jahrmarkt beim Magenbrotstand, wo es als Dreingabe ein kleines Saxofon aus Plastik gab, dem er die ersten Töne entlockte. Nachdem er es bei vielen Guggenmusigen gesehen hatte, war für ihn bereits vor dem Kindergarten klar: Er wollte Saxofon spielen lernen. Am Schnuppertag der Musikschule wurde ihm aber gesagt, seine Finger seien für ein richtiges Saxofon noch zu klein. Weil weder Blockflöte noch Klarinette eine Option waren, begann er mit einer Kinderausführung. Seine Leidenschaft war geweckt. Während der Kantizeit spielte er gleichzeitig in drei bis vier Formationen, von Blues über Rock bis Funk. Nach der Matura folgte die RS. Im Militärspiel fand er Gefallen an der Blasmusik und verfeinerte die Technik.
Lukas Würmli ist Mitglied der Harmoniemusik Teufen und springt auch manchmal als Vizedirigent ein. Archivfoto: EG Feldgottesdienst in der Jägerei.
Heute ist er Spielführer und Kompaniekommandant eines Militärspiels. So wurde man auch in der Harmoniemusik Teufen auf ihn aufmerksam, er wurde kurzfristig als Ersatz angefragt und blieb dem Verein, den er als Vizedirigent ab und zu dirigiert, erhalten. Hier schätzt er auch den geselligen Teil der Blasmusik. Später stiess auch der Musikverein Rebstein auf ihn, als er einen neuen Dirigenten suchte; er wurde zum Probediktat eingeladen und gewählt. Das war vor drei Jahren und er damals zarte 20 Jahre jung. Sein Alter sei nie ein Thema gewesen. «Ich weiss genau, was ich will, und ziehe das durch», sagt er von sich. «Musik muss die Herzen berühren, muss Emotionen wecken, die Noten sind nicht das Wichtigste», – und erwähnt gleichzeitig, dass er unermüdlich an Details arbeitet, bis ein Stück seinen Vorstellungen genügt. Damit hat er offensichtlich für frischen Wind gesorgt: Der Verein hat sich verjüngt und der Dirigent arrangiert schon mal ein Stück selber für den Verein. Schliesslich habe er als Student ja genug Zeit. Überhaupt: Zeit scheint kein Problem zu sein. Das Studium – zuerst Germanistik, nun Publizistik mit den Nebenfächern BWL und Politologie – scheint ihn nicht zu belasten. Mit seinen beiden Musikvereinen hat er jede Woche drei bis vier Proben und Auftritte. Daneben findet er noch Zeit, eine Juniorenmannschaft des Curlingclubs St.Gallen zu trainieren oder als Aushilfsredaktor für das Tagblatt und seine Rheintaler Ausgabe einzuspringen. Damit und als Dirigent verdient er genug, um als Werkstudent finanziell unabhängig zu sein, auch weil er noch bei den Eltern wohnt. Wie er all die Termine unter einen Hut bringt? Er lächelt: Irgendwie gehe es immer auf. Da ist wieder diese Gelassenheit und Abgeklärtheit, die ihn älter erscheinen lassen. Doch er kann auch anders, erzählt verschmitzt lächelnd von langen Nächten mit Kolleginnen und Kollegen der Musikvereine… Im Schoss der Harmoniemusik wurde auch die Idee für das Tüüfner Gassefescht geboren. Der Anstoss kam von Dawid Meier und er suchte im Verein junge Macher für das OK. Ziel war es, zwischen den Unterhaltungs- oder Konzertabenden im Frühjahr und den öffentlichen Auftritten noch etwas Neues auf die Beine zu stellen und die Jungen anzusprechen. Das war Ende 2014. Neun Monate später ging das erste Gassefescht über die Bühne und wurde ein voller Erfolg. Der Rest ist Geschichte. Zurzeit laufen im Hintergrund die Vorbereitungen für die 3. Auflage auf Hochtouren, und kein Tag vergeht, ohne dass Lukas Würmli in den sozialen Netzwerken die angesagten Bands vorstellt, Flyer verteilt oder mit Kollegen Werbeplakate anbringt. Er ist im OK für die Auswahl der Bands, für den Helferplan und für die Medienarbeit zuständig. Die Arbeit als Musikchef schätzt er besonders: 120 Bands wurden diesmal angeschrieben, 50 haben sich für einen Auftritt in Teufen beworben, 18 hat er mit seinem Team ausgewählt, die nun am 2. September die drei Bühnen im Dorf und am Abend das Zeughaus bespielen werden. Worauf er sich besonders freut? Es ist trotz zahlreichen musikalischen Perlen nicht eine spezielle Band, es ist für ihn einfach das Gesamterlebnis, die Vielseitigkeit – und ja, vielleicht ganz am Schluss, das Aufatmen, wenn alles geklappt hat.

Lukas Würmli

Geboren: am 5. Februar 1994 in St.Gallen Heimatort: Eschenbach SG Familie: wohnt bei den Eltern in Niederteufen, Freundin Valeria Erlernter Beruf: In Ausbildung, Uni Zürich, Publizistik, Betriebswirtschaftslehre und Politik Heute tätig als: Student, Dirigent, Aushilfsredaktor Lieblingsessen: von Bratwurst bis Maluns Lieblingsgetränk: ein kühles Bier Musikvorlieben: Soul, Blues und Funk mit tollen Bläserriffs Buch auf dem Nachttisch: Krimis oder etwas fürs Studium Hobbys: Musik, Curling, Ski, Fussball Lebensmotto: keep going and go for challenges!

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