Samuel Liu
Im Juli dieses Jahres flatterte ein Brief der Kinder- und Jugendkommission auf meinen Schreibtisch. Gross darauf gedruckt: «Jungbürgerfeier 2020».
Kapitel 1 «Staatskunde 1.1 & Geschichte AR»
Am 4. September trafen die meisten Jungbürgerinnen und -bürger beim Zeughaus ein und wir fuhren mit dem Car nach Herisau zum Regierungsgebäude. Dort begrüsste uns Landammann Alfred Stricker und führte uns durch die Räumlichkeiten. Oben im Kantonsratsaal erhielten wir noch einen interaktiven Crashkurs in Staatskunde und in der Geschichte unseres Kantons. Wir erhielten Antworten auf Fragen wie: «Was geschah 1405 bei der Schlacht am Stoss?», «Und wo sitzt eigentlich die Ratspräsidentin im Saal?», «Was ist das Postulat 0?» Auf diese Art und Weise konnten wir hautnah erleben, wie Politik funktioniert und wo sie stattfindet. Nach dem obligatorischen Jungbürgerfeierfoto vor dem Regierungsgebäude machten wir uns dann auf den Weg zurück nach Teufen.
Kapitel 2 «Ein wilder Ritt auf dem Bullen»
Zurück in Teufen löschten wir zuerst unseren Durst und es ergaben sich die ersten Chancen, nach langer Zeit wieder einmal Gespräche mit alten Klassenkameraden und Freunden zu führen: «Hey, wie gohts, lang nüme gseh, wa machsch so aktuell?», «Ah, spannend, und wo machsch dini Lehr?»
Nach einer guten halben Stunde und ein bisschen Small Talk wurden wir dann wieder zusammengetrommelt und nach einem einleitenden Wort von Ulrich Vogt gab es eine Tour durch das Grubenmann-Museum. In einem zweiten Teil konnten wir uns in einer alten Technik des Brückenbaus von Leonardo da Vinci versuchen und nebenbei gab es eine kleine Zwischenverpflegung.
Punkt fünf eröffnete der «Playground», der aus sechs Spielen bestand. Bei allen sechs Posten gab es Punkte zu erkämpfen und am Ende des Tages wurden der Gewinner und die Gewinnerin zum «King» und zur «Queen of the Playground» gekürt. Zwischendurch stiess Gemeindepräsident Reto Altherr dazu und versuchte sich im Nagelschlagen, zudem ermutigte er uns in seiner Rede, Interesse zu zeigen an dem, was in der Gemeinde läuft, uns zu engagieren, sei es in Vereinen oder Gruppierungen, und aktiv Kontakte zu pflegen. Nach dem feinen Essen und der Rangverkündigung hatten wir am späteren Abend freie Hand zu entscheiden, ob wir uns nochmals einem wilden Ritt auf dem Bullen unterziehen, uns den anderen Spielen widmen oder einfach mit anderen ins Gespräch kommen wollten.
Epilog
Volljährig wird man nicht jedes Jahr und mit der Volljährigkeit kommen Pflichten und neue Freiheiten. Diese Jungbürgerfeier war eine schöne Art, den ersten Schritt ins Jahr der Volljährigkeit zu machen. Und für mich bedeutete es, nach langer Zeit wieder einmal alte Freunde und Klassenkameraden zu treffen. Die Stimmung an dem Abend war die ganze Zeit sehr entspannt und es ergaben sich schöne Gespräche mit Menschen, die man nicht täglich sieht. Es gab uns auch die Möglichkeiten, Einblick in die Politik zu erhalten und mit den Menschen in Kontakt zu kommen, welche sich für uns einsetzen. Danke an das ganze Team der KiJuKo für die Organisation dieses Events.