Können Sie uns einen kurzen Einblick geben, was die Zuschauenden beim kommenden Konzert «Super Looper» in Teufen erwartet?
Wir tauchen ein, in eine Welt voller Geschichten, Musik und Rhythmus mit Perlen aus meiner 18-jährigen Solo-Laufbahn und nigelnagelneuen Stücken. Es gibt vor allem Musik, und noch viel mehr. Es wird gelacht, geschunkelt und verzaubert und ich gehe immer wieder auf das Publikum zu. So entstehen spontane und gemeinsame Geschichten, die sich durch den ganzen Abend ziehen. Es ist gar nicht einfache in Worte zu fassen – darum am Besten in der Linde vorbeikommen und es einfach erleben.
Der Looper ist ein digitales Aufnahmegerät, das es Ihnen ermöglicht, Töne und Klänge aufzunehmen und diese als Klangschleife abzuspielen. Können Sie uns etwas mehr über Ihr ganz persönliches Instrument, das Appenzeller-Nussholz-Loop-Gerät, erzählen?
Seit 25 Jahren, als der Looper auf den Markt kam, hat mich dieses Gerät fasziniert und inspiriert. Allerdings war ich mit dem herkömmliche Looper, der am Boden liegt und mit den Füssen bedient wird, nicht präzise genug. Ich suchte nach einem Instrument, das ich mit meinen Händen bedienen und dabei eine viel feinere Kontrolle ausüben kann.
Warum ist es von solcher Bedeutung, dass das Instrument so präzise bedient werden kann?
Das Aufnehmen einer Klangschleife ist an sich nicht besonders schwierig. Die wahre Kunst besteht darin, sie so zu gestalten, dass der Übergang zwischen dem Ende und dem Anfang nahtlos und harmonisch ist. Hierfür ist Präzision von entscheidender Bedeutung. Zusätzlich gefiel mir das technische Design herkömmlicher Looper nicht wirklich.
Und wie sieht die Lösung aus?
Früher spielte ich Geige und Viola. Der oberste Teil der Geige, die Schnecke, gefällt mir optisch besonders gut. Inspiriert von dieser Ästhetik, entwickelte ich die Idee für mein eigenes Instrument. Mit dieser Vision und einem massiven Stück Nussbaumholz suchte ich einen Möbelschreiner aus Schwellbrunn auf. Der verwandelte die Idee kunstvoll in Realität und schnitzte das Symphonium, das mit einer innovativen und extrem variantenreichen Looptechnik zum einzigartigen Symphonium wurde.
Wie behalten Sie den Überblick darüber, wann und wo sich welche Aufnahmen auf dem Gerät befinden?
Es ist ähnlich wie bei einem virtuosen Pianisten oder anderen erfahrenen Musikern. Sie wissen genau, welche Taste sie drücken müssen, damit die Musik genau so klingt, wie sie es möchten. Das ist bei mir nicht viel anders.
Viele Menschen hören ihre eigene Stimme nicht gerne. Wie empfinden Sie Ihre Stimme?
Heute ist meine Stimme mein stolzes Instrument. Allerdings bin ich als eher schüchterner Musiker in der A-Capella Gruppe «hop o’my’thumb» gestartet. Obwohl ich immer gerne Musik machte, war die Bühne für mich eine Herausforderung, und ich hatte grossen Respekt Solostücke zu singen. Doch im Laufe der Zeit konnte ich viele Hürden überwinden und es wurde – wie eine Orange in der Sonne – immer saftiger und reifer: Es entwickelte sich ein erdiger Groove und eine rasche Auffassungsgabe und es wuchs eine erfreuliche Spontanität auf der Bühne zum Beispiel für Improvisationen. Meine Professionalität ist gewachsen, und ich bin nun viel selbstbewusster. Auch mit meiner Stimme.
Haben Sie im Programm ein Lieblingslied oder eine Lieblingsstelle?
Nein eigentlich nicht. Vielmehr schätze ich die fliessenden Übergänge und wenn alles im «Flow» ist. Zum Beispiel wenn im ersten Teil von «Super Looper» Zeit für die Pause ist und ich kaum glauben kann, wie rasch der Abend «flutscht». Und ganz toll sind die gemeinsamen Improvisationen mit dem Publikum: Sie machen jede Darbietung einzigartig, spannend und unglaublich lustig, sowohl für mich als auch für die Besucherinnen und Besucher.
