Sollen bald auch in Teufen zu sehen sein: E-Trottinetts von der Marke „Tier“. Foto: tiz
Pünktlich zum Frühling sollen sie hier sein: Im April startet in Teufen ein siebenmonatiger Pilotversuch mit 40 E-Trottinetts und 10 E-Bikes von der Marke «Tier». Ziel ist, ein Anreiz für den Verzicht auf das Auto für kurze Fahrten zu schaffen.
In den Schweizer Städten hat man sich inzwischen an ihren Anblick gewöhnt: E-Trottinetts. Sie können mithilfe der passenden Smartphone-App gemietet und innerhalb eines definierten Rayons gefahren werden. Abgerechnet wird nach einem Minutentarif. Besonders oft sieht man die grünen Modelle der Marke «Tier» aus Berlin. Ab April müssen Teufnerinnen und Teufner nicht mehr bis in die Stadt fahren, um eins davon zu ergattern. Dann startet ein siebenmonatiger Pilotversuch mit 40 E-Trottinetts und 10 E-Bikes im Dorf. «Auf Anregung des Gemeinderats haben wir uns an ‘Tier’ gewendet und sind auf grosses Interesse gestossen», sagt Florin Scherrer. Er ist als Leiter des Bereichs Baus und Planung für das Projekt zuständig. Die Idee dahinter ist der Bevölkerung einen Anstoss in Richtung einer nachhaltigeren Mobilität innerhalb des Gemeindegebiets zu geben. «Wir haben nach wie vor viel Start- und Zielverkehr mit dem Auto. Jede Fahrt, die zugunsten eines Trottinetts oder Bikes unterlassen wird, ist ein Gewinn.»
40 Rappen pro Minute
Die Nutzung der E-Scooter und E-Bikes wird in Teufen gleich funktionieren wie in der Stadt: Wer eines mieten will, muss sich in der Tier-App registrieren (1 Franken Aktivierungsgebühr) und ein freies Fahrzeug «anpeilen». Anschliessend bezahlt er oder sie 40 Rappen pro Nutzungs-Minute. Wer das Trottinett allerdings in einer der ausgewiesenen Parking-Zonen – zum Beispiel am Bahnhof, auf dem Zeughausplatz oder dem Waldegg-Areal – abstellt, erhält einen Bonus von drei Frei-Minuten. Ausserdem können Neukunden in der App den Code ‘TIERXTEUFEN’ eingeben. Damit erhalten sie einen 50-Prozent-Rabatt auf die ersten drei Fahrten. «Uns war vor allem wichtig, dass die Trottinetts nicht für Unmut sorgen, weil sie überall im Weg stehen. Deshalb haben wir mit ‘Tier’ zusammen Parkverbots-Zonen ausgehandelt. Hier können die Fahrzeuge gar nicht abgestellt bzw. ausgeloggt werden», erklärt Florin Scherrer. Beispiele für solche Verbotszonen sind: der Dorfplatz, Schulareale sowie enge Trottoir- und Strassenverhältnisse wie bei der Alten Speicherstrasse.
Austauschbare Batterien
Um Wartung und Aufladung der Fahrzeuge kümmert sich «Tier» selbst. Für das Projekt fallen, abgesehen vom zusätzlichen Aufwand, auch keine Kosten für die Gemeinde an. Die Scooter und Bikes werden nach der Nutzung jeweils von «Tier» eingesammelt und mit einer frisch aufgeladenen Batterie in den Parking-Zonen abgeladen. Das Unternehmen schreibt, die Trottinetts seien mit einer Lebensdauer von mindestens 5 Jahren die ausdauerndsten am Markt. «Wir sind zwar die erste Gemeinde im Appenzellerland, die so einen Versuch unternimmt. Die Tier-Trottis haben sich aber andernorts bereits bewährt», so Scherrer. Dennoch gilt: Bei diesem Projekt handelt es sich um einen Pilotversuch. Ende Oktober werden Trottis und Velos wieder eingesammelt. «Dann ziehen sowohl ‘Tier’ als auch die Gemeinde Fazit und es wird entschieden, wie es weitergehen soll.»
Hinweis: Als Fachverantwortlicher Umwelt und Energie ist Roman Imhof Ansprechpartner für die Bevölkerung beim Thema E-Trottinetts.