Drei Jahrhunderte sanieren

14.09.2023 | TPoscht online
Grubenmann_Lindau (12)

Die Herbstexkursion der «Freunde des Grubenmann-Museums und des Zeughaus Teufen» führte dieses Jahr ins benachbarte Ausland: nach Lindau. Auf dem Programm stand der Besuch eines der bedeutendsten barocken Bürgerhäuser am Bodensee, dem Haus zum Cavazzen am Marktplatz.

Ursula von Burg

Allerdings blieben die Schönheiten des barocken Baus wie die bemalte Fassade und das mächtige Walmdach den Blicken der Besucher aus Teufen mehrheitlich verborgen. Das ganze Gebäude befindet sich nämlich in der Schlussphase einer Totalsanierung und ist deshalb eingerüstet. Die Besuchergruppe erhielt eine Führung durch die Baustelle und konnte sich selbst davon überzeugen, wie komplex und technisch anspruchsvoll die Verwandlung eines 300-jährigen Hauses in ein modernes Museum ist. Erhaltenswerte Teile wie Parkettböden oder Täfer wurden entfernt und auf der Baustelle gelagert, um später wieder originalgetreu eingepasst zu werden. Zuvor muss aber die Grundsubstanz des Hauses renoviert werden. Wegen des instabilen Baugrunds kam das Gebäude über die Jahrhunderte ins Rutschen. Es entstanden Risse in den Mauern und das Dach verzog sich so stark, dass es schief wirkte. Mit viel Fachwissen und handwerklichem Geschick wird seit 2020 repariert, renoviert und modernisiert. Sobald das Gebäude wieder betriebsbereit ist, wird es die ebenfalls erneuerten Ausstellungen des Stadtmuseums beheimaten.

Wie aber kommt ein Grubenmann-Bau nach Lindau? Nach einem Stadtbrand im Jahre 1728 bewarb sich Jakob Grubenmann für den Wiederaufbau des komplett niedergebrannten Westquartiers. Er erhielt den Zuschlag für zwei benachbarte Gebäude: das Haus zum Baumgarten und das wichtigere und grössere Haus zum Cavazzen (der Name bezieht sich vermutlich auf eine Händlerfamilie «de Kawatz» aus der Lombardei, die im 16. Jahrhundert hier ansässig war). Jakob Grubenmann erstellte Pläne und Modelle und baute die Gebäude als Generalunternehmer in nur zwei Jahren von 1729 bis 1730. Deutlich erkennbar ist die Grubenmannsche Handschrift im ungewöhnlich hoch geschwungenen Dach. Es ist mit 10 bis 11 Metern Höhe fast so hoch wie die unteren Stockwerke des Palais. Ein Ziel der Renovation ist die partielle Offenlegung des Dachstuhls. Besucher werden diese Meisterleistung barocker Bautechnik über eine begehbare Fläche im Dachstuhl nachvollziehen können. Bis es so weit ist, braucht es aber nochmals einige Monate Zeit. Die Renovierung sollte bis Ende Jahr fertig sein. Bis auch das Museum betriebsbereit ist, vergehen nochmals einige Monate bis ein Jahr. Wer also nicht die Baustelle, sondern das komplett erneuerte Museum besuchen möchte, wartet am besten bis 2025.

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