Das Interview mit Markus Bänziger in der TP 10/2012 – in seiner Funktion als Finanzchef der Gemeinde mit Schwerpunkt auf die bezifferbaren Risiken – wirft Fragen auf: Wie kann man seriös die Meinung vertreten, dass die Doppelspurvariante der Appenzeller Bahnen durch den Dorfkern „zum Nulltarif“ zu bekommen sei? Muss man da nicht das Haus vom Elektro Nef verschieben – und: falls das so einfach geht: wer zahlt dafür, wenn nicht wir Teufener?
Wir kennen die Teufener Böden. Hält die Aufschüttung zwischen Ochsen und Elektro Nef das Gewicht einer zweiten, dem Abgrund nahen Bahnspur ohne bauliche Massnahmen auf Dauer aus? Bei der neuen Schiessanlage und auch beim Neubau des Ochsen kam es zu unerwarteten Hangverschiebungen. Beide Male mit Verzögerungen und – im Fall der Schiesssportanlage – massivsten Budgetüberschreitungen.
Und noch Aspekte mehr zu Fragen der Sicherheit, aber sicher nicht ohne Kostenfolge: Die Anzahl der Bahnübergänge würde mit der Doppelspur ja zwangsläufig gleich hoch bleiben wie bisher. Der Bahn bisher abgewandte Übergänge (z.B. bei der Kirche, zum Hechtplatz hin etc.) würden neu aber stärker exponiert. Mit welchen Kosten ist da für zwingend notwendige flankierende Massnahmen zu rechnen? Sollen es Bahnschranken über die Bahnhofkreuzung sein oder gar so ein unsäglicher Strassenkreisel mit der Bahn quer darüber wie im Thurgau? Die Entflechtung von Strasse und Bahn steigert die Verkehrssicherheit (Frauenfeld kann ein Lied davon singen…).
Warum soll man dann ohne Not die Anzahl nicht entflochtener Meter Strassen-Bahn und das damit verbundene Unfallpotential verdoppeln? Vielleicht wäre die Doppelspur deshalb „zum Nulltarif“ zu haben, weil man diese Gemein(de)kosten im konkreten Schadenfall dem einzelnen Betroffenen überbürden kann?
Bernd Geldmacher, Hauptstrasse 111, 9052 Niederteufen
ARCHIV
«Quasi dazu verdammt, Steuerfuss tief zu halten»
Markus Bänziger, Gemeinderat und Finanzchef der Gemeinde. weiterlesen…
Erich Gmünder | 6. 12. 2012 |