Sie wollen die „Gnosshalle“ zu einem Erfolg machen (von links): Lukas Fuster (Koch / 3. Lehrjahr), Alexandra Dörig (Restaurationsfachfrau / 3. Lehrjahr), Sergio Conzalez (Restaurantangestellter EBA / 2. Lehrjahr) und Silas Ledergerber (Koch / 2. Lehrjahr). Bild: zVg
Timo Züst
Noch laufen die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die vier Lernenden der „Waldegg“ arbeiten an den Details für ihr Lehrlingsprojekt „Stifte-Gnosshalle“. Starten soll die temporäre Markthalle am 8. Februar. Und von Erfolg oder Misserfolg hängt einiges ab.
Der Restaurant-Teil der „Waldell“ ist seit 30 Jahren jeweils von Januar bis März geschlossen. „Das gibt dem Betrieb und dem Personal Zeit sich zu regenerieren“, erklärt Patrick Eugster. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung und Lehrlingsverantwortlicher. Konkret bedeutet das: In diesen Monaten werden Ferien und Überzeit bezogen, die sich in den intensiven Sommermonaten angesammelt haben. Aber diese Lücke bietet auch Chancen. Nämlich für die vier Lernenden, die zusammen die „Stifte-Gnosshalle“ realisieren wollen.
Wie ein „richtiger Chef“
„Sie machen alles selbst. Die Kalkulation, die Bestellungen, die Organisation. Wir wollen, dass die erfahren, was es heisst, ein Chef zu sein“, erklärt Eugster. Ganz auf sich allein gestellt sind die vier aber trotzdem nicht. Der Betrieb steht mit Rat und Tat zur Seite und gibt gewisse Leitplanken vor. „Für die baulichen Massnahmen konnten wir zum Beispiel auf den ‚betriebseigenen Zimmermann‘ zurückgreifen“, erzählt Lukas Fuster. Und ein grosser Teil der „Gnosshalle“ steht auch schon. Noch gibt es aber einiges zu tun.
Marketing ist angelaufen
Das Konzept der „Gnosshalle“ ist dem eines „Indoor-Street Food-Festivals“ nachempfunden. Das heisst: Die Gäste können sich an verschiedenen Ständen kleine Portionen abholen und sich damit dann frei im Raum bewegen. „Dazu hat jeder von uns einen eigenen Stand mit eigenem Konzept“, erklärt Silas Ledergerber. Er betreibt den Fastfood-Stand. Lukas Fuster kocht „Bella Italia“, Sergio Conzalez Stand ist seinem Ursprungsland Argentinien nachempfunden und Alexandra Dörig ist für die Cocktails zuständig. Das Konzept steht und auch das Marketing ist lanciert. Diese Woche hatten die Lernenden nebst der TP auch einen Termin mit dem „Gatrojournal“. Ausserdem wurden diverse Plakate aufgehängt, Flyer verteilt und sogar ein eigener Instagram-Account eröffnet.
Am Erfolg beteiligt
Noch nicht ganz abgeschlossen, ist die Kalkulation für die „Gnosshalle“. Zwar haben die vier bereits eine ungefähre Vorstellung wie viele Gäste täglich kommen müssten – sie hoffen auf rund 80 – genaue Zahlen haben sie aber noch nicht. „Das wird die nächste Aufgabe sein“, so Lukas Fuster. Dann geht es ans Bestellen der Zutaten und schliesslich an die Vorbereitungen. „An den Tagen kurz vor der Eröffnung am 8. Februar wird dann intensiv Mise en Place gemacht“, so Fuster. Motiviert sind die vier auf jeden Fall. Nicht nur, weil ihnen das Projekt Spass macht – sie werden auch am Erfolg beteiligt. Und zwar in drei Stufen: Bei mässigem Erfolg gibt es ein gemütliches Wochenende auf der Schwägalp, bei mittlerem ein paar Tage in Hamburg und der „Hauptpreis“ wäre eine Reise auf die Kanaren. Aber was, wenn sie keine schwarzen Zahlen schreiben? „Dann wird nur noch abgewaschen“, sagt der Wirt und Chef Chläus Dörig im Vorbeigehen. Natürlich im Scherz. „Wir denken, sie sind auch so schon genug motiviert“, fügt der Lehrlingsbeauftragte Patrick Eugster an.