Im Blauen Schulhaus in Niederteufen, wo die Erst- und Zweitklässler unterrichtet werden, schneiden die Lehrpersonen das Obst kurz vor der Pause frisch auf und verteilen es an die Kinder. Wer seine Portion hat, geht raus auf den Pausenplatz. Die Aktion ist gut organisiert, sodass kaum Abfall entsteht und jedes Kind das Obst erhält, das ihm schmeckt.
Im Roten Schulhaus übernimmt heute Fabian Sieber, Klassenlehrer, die Verteilung der Äpfel an die älteren Schülerinnen und Schüler. Im Foyer warten bereits die rotbackigen Äpfel und saftigen Birnen, und Fabian Sieber schneidet die frischen Früchte sorgfältig in die gewünschten Portionen. Wer möchte, darf natürlich auch eine ganze Frucht nehmen. Für die Reste und das «Bitzgi» stehen Kompostkübel bereit.
«Wir haben auch Birnen im Garten», erzählt Rahel aus der dritten Klasse. «Die sind aber noch nicht reif und noch nicht so saftig.» Sie hat sich einen Schnitz Birne geschnappt und läuft damit fröhlich auf den Pausenplatz. Das Obst, das den Kindern während der Pausen angeboten wird, stammt aus dem Thurgau. Landwirt Greminger aus Mettlen sorgt dafür, dass das Obst stets möglichst frisch geliefert wird. In Teufen übernimmt Norbert Condrau, der Schulhauswart des Schulhauses Landhaus, die Verteilung der Früchte. Norbert Condrau ist begeistert von der Qualität. «Greminger erntet das Obst immer erst so zwei bis drei Tage, bevor er es uns liefert», erklärt er. «Wenn die Lieferung ankommt, riecht es einfach herrlich frisch. Ich kann dann nicht widerstehen und muss gleich einen Apfel essen – die sind so unglaublich saftig.» Sollte der Vorrat knapp werden, bestellt Norbert Condrau rechtzeitig Nachschub, sodass die Kinder den ganzen September hindurch frisches Obst geniessen können. Den Schülerinnen und Schülern stehen dabei süsse Gala- und Elstar-Äpfel sowie saftige Birnen zur Auswahl.
Einige Kinder greifen lieber zu den Äpfeln, andere bevorzugen saftige Birnen, und manche geniessen ihren mitgebrachten Znüni. Aus Sicht der Schule bleibt die Pausenapfelaktion eine wertvolle Initiative, wie Janine Haltiner, Schulleiterin in Niederteufen, betont: «Auch wenn viele Kinder bereits gesunde Znünis dabeihaben, bietet diese Aktion allen die Möglichkeit, zusätzlich frisches Obst zu geniessen.» Wie sehr das Angebot geschätzt wird, zeigt die beachtliche Menge. Während der Aktion verzehren die Kinder – und die Lehrpersonen – insgesamt rund eine Tonne Obst.
Die Schulen melden sich für die Aktion jeweils bei der Gesundheitsförderung des Amtes für Gesundheit an. Dabei trägt der Schweizerische Obstverband 50 Prozent der Kosten für die Äpfel, die gratis an die Kinder verteilt werden.
Für viele Kinder ist das Obst in der Pause nicht nur ein gesunder Snack, sondern auch eine willkommene Abwechslung zum üblichen Znüni.