Die Schnittstelle Teufen

19.06.2020 | Timo Züst
Zug_Fahrplan
Derzeit läuft die Vernehmlassung zum neuen Fahrplan. Foto: tiz Der Fahrplan der Appenzeller Bahnen (AB) für das kommende Jahr unterscheidet sich nur wenig vom Heutigen. Noch bis zum 28. Juni läuft die Online-Vernehmlassung dazu. Die grösseren Anpassungen auf dem AB-Netz folgen erst – beispielsweise mit der neuen Haltestelle Güterbahnhof in St. Gallen. Direktor Thomas Baumgartner gibt einen Überblick. Herr Baumgartner, was ändert sich auf dem AB-Netz in den kommenden Jahren? Ende 2021 wird die neue Haltestelle Güterbahnhof und eine neue Streckenführung in diesem Raum in Betrieb genommen.  Ein Jahr später soll gemäss der aktuellen Planung die neue Kreuzungsstelle Eggli zwischen Bühler und Gais zur Verfügung stehen. Das ermöglicht leichte Anpassungen am Fahrplan. Im Vordergrund steht für die AB das aktuelle Mengengerüst und ein stabiler, verlässlicher Fahrplan. Angebotsverdichtungen sind im kurzfristigen Zeithorizont keine vorgesehen. Vielmehr gilt es, das aktuelle Angebot verlässlich zu produzieren. Nicht alle Änderungen sind gleich einschneidend: Wie funktioniert der Fahrplan-Rhythmus? Ja genau, das ist so. Der Rhythmus ist gegeben durch Veränderungen beim Fernverkehr (IC/IR ab St. Gallen). Dort gibt es sehr lange Vorlauffristen. Sie liegen nicht im Einflussbereich der AB. So etwa sind Änderungen beim Fernverkehr per Ende 2020 und dann wieder per 2035 zu erwarten. Das hängt mit Infrastrukturausbauten im Raum Zürich/Winterthur zusammen. Liegt der Fokus rein auf der Sicherung der Anschlüsse an den Fernverkehr, ist dieser Rhythmus bestimmend. Liegt er eher auf der Berücksichtigung des AB-internen Verkehrs, besteht ein etwas grösserer Spielraum. Was für ein Mitspracherecht hat die Bevölkerung? Die Bevölkerung kann im Rahmen der aktuell laufenden Vernehmlassung zum Fahrplan 2021 Anliegen und Änderungswünsche einbringen. Inwieweit diese letztlich per 2021 oder auf einen späteren Zeitpunkt berücksichtigt werden können, ist zu beurteilen. Vor allem beim Mengengerüst, der Anzahl Verbindungen, besteht wenig Spielraum, da solche Änderungen in der Regel Kostenfolgen haben. Wir prüfen aber alle eingehenden Wünsche auf die Machbarkeit und besprechen diese mit dem Kanton. Wie gross ist der Druck der «Grossen» auf dem Schienennetz? Das Angebot der «Grossen» ist eher eine Rahmenbedingung. Das landesweite Angebot wird topdown geplant: zuerst der nationale Fernverkehr, dann der regionale Verkehr. Das muss so sein, ansonsten der öV Schweiz nicht funktionieren würde. Insofern sind dann die Möglichkeiten der AB beschränkt. Wie wichtig ist die Schnittstelle Teufen? Teufen ist eine entscheidende Schnittstelle, da dort Kreuzungen stattfinden. Das gilt im Übrigen für alle Stationen, in denen sich Züge kreuzen. Dort wo Kreuzungen stattfinden, ist es für die Fahrplangestaltung von hoher Bedeutung, dass in Richtung des jeweiligen Zentrums (hauptsächlich St.Gallen) Ausweichmöglichkeiten bestehen. Handelt es sich dabei um eine Einspur, sind die Möglichkeiten eingeschränkt. Oder anders ausgedrückt: eine Doppelspur bietet andere Möglichkeiten als eine Einspur. Das zeigt sich am Beispiel der Lustmühle oder auch bei der Durchfahrt durch die Stadt St.Gallen sehr gut. Wie komplex ist die Ausarbeitung eines neuen Fahrplans? Generell ist die Ausarbeitung eines Fahrplans sehr komplex. Der Spielraum ist vor allem bei einspurigen Strecken, wie auf dem Netz der Appenzeller Bahnen, sehr eng. Und besonders im Knoten St.Gallen gibt es eine Vielzahl von Anschlüssen, die es in der nachfragegerechten Priorität zu berücksichtigen gilt. Letztlich ist es immer eine Frage der Bedeutung der Anschlüsse an das übergeordnete System oder ob der Fokus eher auf dem «internen» Verkehr liegt. So etwa reisen 70 Prozent der Fahrgäste auf der Linie Teufen-St.Gallen nicht mit Zügen der SBB, Thurbo oder Südostbahn weiter. Für die aber mit den Zügen der anderen Bahnen weiterreisenden Personen sind Anschlüsse sehr wichtig. Zu entscheiden ist dann, welche Anschlüsse zu berücksichtigen sind. Dazu gehen die Meinungen auseinander. Auch sind die Bedürfnisse von Pendlern und  Ausflüglern nicht deckungsgleich. Den alle Anliegen berücksichtigenden Fahrplan gibt es leider nicht. Es ist immer eine Ausrichtung auf die grösste Nachfrage und letztlich auch auf das ganztägig verkehrende Angebot. tiz

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