Die Pionierinnen der bunten Spielewelt

19.02.2016 | Alexandra Grueter-Axthammer
20 Jahre Ludothek (2)
20 Jahre Ludothek (2)
Am Tisch: Angelika Buitendijk, Bibiana Bachmann, Margrith Zürcher, Brigitte Tobler (von links). Bildbericht: Alexandra Grüter-Axthammer

Gemeinsam am Tisch sitzen, rätseln, würfeln, stapeln – zusammen spielen. Packende Spiele dazu gibt es in der Ludothek und das bereits seit 20 Jahren.

Dieses Jahr feiert die Ludothek mit verschiedenen Anlässen ihr Jubiläum. Doch wer brachte die Ludothek nach Teufen? «Weder hatten wir Ahnung von Budgetplanung noch davon, wie wir den Aufbau der Ludothek organisieren könnten», erzählt Margrit Zürcher, eine der Mitbegründerinnen der Ludothek.

Gemeinsam mit Ursula Tolle Kengelbacher und einigen anderen Frauen setzte sie die Idee der Ludothek in die Tat um. Mit viel Engagement und kreativen Ideen entstand so 1996 die Ludothek Teufen, und nach zwanzig Jahren möchten sie viele nicht mehr missen.

Und so hat alles angefangen …

Im Zivilschutzkeller unter der Post war ihr erstes Domizil. Margrit Zürcher erinnert sich: «Es war kalt und mufflig in diesem Keller. Wir erbettelten bei der Tisca einen Teppich, damit es wenigstens ein bisschen wärmer war.»

Auch die Wände strichen sie selber. Den Raum stellte die Gemeinde kostenlos zur Verfügung, ein Flohmarkt wurde organisiert, um die finanziellen Mittel zu beschaffen. Auch von der Pro Juventute gab es 10‘000 Franken Startkapital. Start war am 1. April 1996 mit etwa 300 Spielen, die meisten gebraucht.

Heute stehen den Kunden rund 1000 Spiele zur Verfügung. Das Angebot reicht von Gesellschaftsspielen über Spielsachen und Fahrzeuge bis hin zu Partyzubehör wie etwa einer Popcorn- und einer Hotdog-Maschine oder einer grossen Fonduepfanne.

Das Team organisiert regelmässig Spielnachmittage und Abende und ermöglicht so allen Interessierten, neue und traditionelle Spiele kennen zu lernen.

Angeschlossen an den Verband der Schweizer Ludotheken, gilt auch für das Team aus Teufen als Ziel: Spielen als aktive Freizeitbeschäftigung und wichtiges Kulturgut zu fördern.

Wiedersehen mit «alten» Spielen

Beim Treffen zum Interview erkennt Margrith Zürcher einige Spiele aus den Anfangszeiten im Sortiment, wie Siedler, Labyrinth oder Take it Easy. Stark verändert habe sich die Ausleihe der elektronischen Spiele, sagt Angelika Buitendijk, sie arbeitet aktuell im Ludothek-Team. «Game Boys und Nintendos waren einige Zeit ein Renner», sagt sie.

Heute werden diese Geräte kaum noch ausgeliehen. Auch die Gesellschaftsspiele hätten sich verändert, stellt sie fest. Die Brettspiele seien häufig aufgebaut wie Computerspiele mit Levels. «Die Spiele sind anspruchsvoller geworden.»

Spielanleitung per YouTube

Aus der Idee der Ludothek entstand 2005 ein Verein unter dem Präsidium von Bibiana Bachmann, welche die Leitung der Ludothek während sechs Jahren innehatte. Im gleichen Jahr wurden nach langjähriger Suche gemeinsam mit der Gemeinde geeignete Räumlichkeiten an der Gremmstrasse 7 gefunden.

Von Berufes wegen zu spielen sei halt schon eine tolle Sache, sind sich die Frauen aus dem früheren wie auch aus dem aktuellen Team einig. Die Begeisterung für die Spiele, für Kinder und für die sozialen Kontakte ist bei allen gleichermassen spürbar.

Angelika Buitendijk hat im letzten Jahr die Homepage erstellt. Es entstand eine übersichtliche und umfangreiche Seite. Wenn möglich verlinkt sie die Spiele mit den virtuellen Spielanleitungen auf You Tube. Als nächstes sollen das Internet und ein Telefonanschluss Einzug halten.

Das Ludothekteam ist flexibel, organisiert sich ohne viel Komfort und bedient die rund 80 Familien stets zuvorkommend und mit viel Freude.

Detaillierte Informationen: www.ludoteufen.ch

 

Ludothek Tim und Lia (1)
Tim und Lia leihen regelmässig Spiele aus und freuen sich über das grosse Angebot

 

Tim und Lia spielen leidenschaftlich gerne

«Ich finde es cool, hier Spiele holen zu können», sagt der achtjährige Tim. Zusammen mit seiner Schwester Lia und der Mutter holen sie gleich einen Stapel neue Spiele in der Ludothek. Er spiele oft zu Hause, mit der Familie, aber auch mit Freunden. Manchmal macht er am Morgen nach dem Aufstehen ganz alleine Monopoly.

Heute leiht sich die Familie unter anderen das Spiel des Jahres 2015 aus – Spinderella – dabei fangen dicke Spinnen bunte Ameisen. Damit sie zu Hause schneller klar kommen, erklärt ihnen Angelika Buitendijk gleich in der Ludothek die Regeln. Dann wird alles ordentlich eingepackt und ab nach Hause.

Die Stammkunden der Ludothek gehen auch gerne an die Spielanlässe der Ludothek. Dort trifft man sich mit Gleichgesinnten, darunter einige wahre Könner, im friedlichen Wettbewerb. Tim und seine Familie finden es toll, dass jeweils die Neuheiten vom Team der Ludothek vorgestellt und auch die Regeln erklärt werden.

Marius als Gast an der Jubiläumsnacht

Ins Jubiläumsjahr wird am 27. Februar mit einer Jubiläumsspielnacht im Zeughaus gestartet. Marius von der Jagdkapelle sorgt spielerisch für Musik, und es gibt einen Spaghettiplausch. Weitere Anlässe folgen im laufenden Jahr.

Jubiläums-Spielnacht am 27. Februar ab 16 Uhr

PlakatJubiläumsspielnacht

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