«Die Leute wollen wieder nach vorne schauen»

02.10.2016 | Erich Gmünder
markus baenziger gp a.i
markus baenziger gp a.i. (3)
Markus Bänziger ist Finanzchef und Vizepräsident des Gemeinderats und bis zum Amtsantritt von Reto Altherr Gemeindepräsident a.i.. Archivfoto: EG
Die Fragen stellte Erich Gmünder Markus Bänziger, in der Zeitung wurden Sie zitiert: «Das Kapitel Grob istjetzt geschlossen». Was heisst das? Der kurzfristige Rücktritt von Walter Grob, die damit verbundenen Fragen und auch Gerüchte haben die Öffentlichkeit, aber vor allem auch die Behörden – vorab Geschäftsprüfungskommission und Gemeinderat – über Monate beschäftigt und zeitlich absorbiert. Mit der Orientierung und Information gegenüber Öffentlichkeit und Presse zum Administrativuntersuchungsbericht in Sachen Guyer/Grob haben Geschäftsprüfungskommission und Gemeinderat über den Sachverhalt mit maximaler Transparenz informiert. Die offenen Fragen wurden mit dem Rechtsanwalt und ehemaligen Verwaltungsrichter Markus Joos durch eine aussenstehende, gemeinsam von GPK und Gemeinderat bestimmte Persönlichkeit geklärt. Rechtlich sind die Instrumente der Gemeinde ausgeschöpft, politisch hat der Gemeinderat grösstmögliche Transparenz gewährt: Jede Einwohnerin und jeder Einwohner konnte und kann selbst die Situation beurteilen. Die notwendige Aufarbeitung dieses Dossiers kann nun rechtlich und politisch abgeschlossen werden. Ich höre zudem von vielen Teufnerinnen und Teufnern, die wünschen, dass dieses Kapitel abgeschlossen wird: Die Leute wollen den Blick wieder nach vorne gerichtet wissen. Was bedeutet das für den Gemeinderat, die GPK und Sie persönlich? Die Zusammenarbeit zwischen der GPK und dem Gemeinderat war nach der Erfassung des Problems bzw. der Tragweite des Dossiers in den ersten Tagen im März bis zum Schluss sehr gut. Mit dem Abschluss wird endlich Zeit für die anstehenden Themen frei. Persönlich bedaure ich für alle Beteiligten und vor allem für unser Dorf sehr, dass es überhaupt erneut zu einem solchen Fall kam. Dieser war nebst der Öffentlichkeitswirkung auch für einige Behördenmitglieder eine persönliche Belastungsprobe: zeitlich, aber auch bezüglich Zusammenarbeit. Darum ist es nun wichtig, dass der Blick aller vorwärts auf die nun anstehenden Themen gerichtet werden kann. Ein grosses Thema ist vom Tisch – was hat denn der neue Gemeindepräsident noch zu tun? Auf den Gemeindepräsidenten warten gewichtige Themen, die ein umfassendes zeitliches Engagement eines hauptamtlichen Gemeinderatsmitglieds – des Gemeindepräsidenten – unabdingbar machen: Verwaltungs- und Behördenanalyse; Verkehrssituation und Zentrumsentwicklung, ausgelöst insbesondere durch die Erneuerung der Appenzellerbahnen; Schulhaus; Leitbilderneuerung und einiges mehr. Der neue Gemeindepräsident kann sich aber auf ein bereits eingespieltes Behördenteam verlassen, welches den anstehenden, spannenden Aufgabenkatalog mit ihm zusammen bearbeiten wird. Sie haben den Karren buchstäblich aus dem Sumpf gezogen, aus dem SSZ-Sumpf, aus dem Spesen- und dem Erbschaftssumpf – das Präsidium und die Hälfte des Gemeinderates wurden ausgewechselt ebenso wie die Spitze der Verwaltung – sind Sie zufrieden? In meiner Zeit als Gemeinderat seit 2012 wurden tatsächlich drei grosse Dossiers an die Oberfläche geschwemmt, die ein spürbares Kontrollversagen offenbart haben. Es braucht immer ein Team, um Themen aufzuarbeiten und zu bereinigen, es haben viele mitgeholfen, u.a. die Geschäftsprüfungskommission. Das Spesenreglement wurde geändert, dieses wird jetzt getestet. Die Genossenschaft Schiesssportzentrum hat 2013 zweimal die Hilfe der Gemeinde abgelehnt und den Alleingang gewählt. Ob damit die Probleme am Wettersbüel gelöst sind, bezweifle ich.

«Einwohnerinnen und Einwohner wollen in einem Dorf mit einem guten Ruf wohnen: Das ist so wichtig wie eine leistungsfähige, moderne Infrastruktur oder gute Einkaufsmöglichkeiten.»

Sicher aber haben wir mit einigen personellen Veränderungen in der Kernverwaltung und der Erhöhung der Vorbereitungsqualität von Gemeinderatssitzungen in kurzer Zeit wichtige Grundlagen gesetzt. Jetzt wieder in das zweite Glied zurücktreten, fällt Ihnen das leicht? Ja. Ich mache die aktuelle Führungsarbeit als interimistischer Gemeindepräsident sehr gerne, denn Teufen ist eine äusserst spannende und gleichwohl anspruchsvolle Gemeinde. Aber ich habe schon 2015 gesagt, dass ich derzeit kein politisches Haupt- oder, wie in Teufen, ein faktisches Vollamt anstrebe. Ich will mich nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten rasch wieder voll auf meinen Beruf konzentrieren. Entsprechend fällt es mir leicht, in das zweite Glied zurückzutreten. Sie wollen der Gemeinde den Ruf zurückbringen, den sie verdient – was meinen Sie damit? Teufen war in den letzten Jahren teilweise über die Kantonsgrenzen hinaus wegen Behördenfehlern in der Presse. Das wäre nicht nötig gewesen. Einwohnerinnen und Einwohner wollen in einem Dorf mit einem guten Ruf wohnen: Das ist so wichtig wie eine leistungsfähige, moderne Infrastruktur oder gute Einkaufsmöglichkeiten. Daran arbeiten alle gewählten Behördenmitglieder mit Engagement und Umsicht: Dies wird nach meiner Wahrnehmung allmählich im Dorf, aber auch darüber hinaus so gesehen – es ist also schon viel auf diesem Weg erreicht.   [post_teaser id=“84216, 84225, 77146, 76898, 76857, 76841″]

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