Timo Züst
Silvester steht vor der Tür. Das bedeutet: Die Teufner Schuppel stecken in den letzten Vorbereitungen. Das gilt auch für den jungen «Neubänkli-Schuppel». Die TP hat ihn beim «Groschte» besucht und einem Übungs-Zäuerli (Video) gelauscht.
Der Kellerboden bei der Familie Zeller im Schlatterlehn ist seit Tagen mit Tannenchries bedeckt. Hier arbeitet der Neubänkli-Schuppel an ihrem Groscht. Den Namen trägt der siebenköpfige Jungschuppel seit dem letzten Jahr. Woher er stammt, erklärt Kevin Zeller: «Weiter oben beim Haus meiner Grossmutter gab es damals ein neues Bänkli. Von dort sieht man ganz Teufen. Also warum nicht Neubänkli-Schuppel?» Nebst ihm sind noch sechs andere junge Männer dabei: Louis Bischofberger (Teufen), Jamie Koller (Niederteufen), Jonas Koller (Teufen), Mirco Wild (Teufen), Andreas Langenegger (Gais) und Adrian Schiess (Herisau). Entstanden ist die Gruppe aus mehreren Bubenschuppeln, die sich mit der Zeit aufgelöst hatten. «Wir haben uns von der Schule gekannt und deshalb zusammengefunden», erzählt Louis Bischofberger. Sie alle sind 16 oder 17 Jahre alt und mitten in der Ausbildung. Zwei Zimmermänner, zwei Strassenbauer, ein Zeichner, ein Schreiner und ein Metzger. Der Metzger, Kevin Zeller, muss morgen arbeiten. «Ich bin deshalb froh, wenn ich bald fertig werde», sagt er lächelnd. Der Groscht und die Schellen werden sie morgen Abend beim Startpunkt im Schönenbüel deponieren – bis dahin muss alles fertig sein. Von Hektik ist im Keller aber trotzdem nichts zu spüren: «Wir nehmen das gelassen. Es bleibt immer noch Zeit für etwas Gerede und einen Glühwein.»
Eine Stimme fehlt
Während der letzten Woche hat sich der Schuppel fast täglich hier getroffen. Nicht nur um am neuen Groscht zu arbeiten. Auch um zu üben. Denn heuer könnte ihnen am Dienstag eine sehr wichtige Stimme fehlen: Jonas Koller. Wegen eines gesundheitlichen Zwischenfalls kann er möglicherweise nicht mit auf den «Strech». «Er ist eigentlich unser Gehör und ist für das Singen sehr wichtig. Er wird wirklich fehlen», sagt Kevin Zeller. Deshalb üben die verbleibenden sechs Jungchläuse derzeit noch intensiver als sonst. Damit das Zäuerlen auch so funktioniert. Denn das gemeinsame Singen ist ihnen allen sehr wichtig. «Wenn das gut klingt und wir andern damit eine Freude machen können, ist das halt schon sehr schön.»