Die Kehrichtwende: Wie weiter?

01.12.2018 | Timo Züst
Kehricht
Für die Kurvenstrasse in der Lustmühle ist ein Unterflurbehälter angedacht. Grund dafür ist die enge und sehr steile Strasse. Foto: tiz Timo Züst Auch die Gemeinde war vom Resultat der Neuausschreibungen der Kehrichttouren der A-Region überrascht. Nun will sie aus der Not eine Tugend machen. Der entstandene Engpass soll als Anlass für die Ausarbeitung und Realisierung des neuen Kehrichtkonzepts genutzt werden. Es ist eine sportliche Frist: Gemeinderätin Beatrice Weiler, Leiterin Ressort Umwelt, will die Kehrichtentsorgung Teufens innerhalb eines Jahres umstrukturieren. Anlass dafür ist die Neuausschreibung der Kehrichttouren durch den Zweckverband Abfallregion St.Gallen-Appenzell (A-Region), dem auch Teufen angeschlossen ist. Aber: «Neu ist dieser Plan nicht. Wir arbeiten schon länger an einem neuen Kehrichtkonzept. Jetzt müssen wir halt einfach etwas Gas geben.» Grund für den knappen Zeitrahmen sind die neuen Regeln für den Abtransport des Kehrichts. Auf einigen engen und steilen Teufner Strassen waren früher die Jeeps des Transportunternehmens im Einsatz. In Zukunft ist das nicht mehr möglich. Für die Umsetzung einer entsprechenden Lösung bleibt dem Gemeinderat bis Ende Oktober 2019 Zeit. Gemeinde sucht nach Lösungen Die Neuausschreibung der Kehrichttouren durch die A-Region hat für kritische Reaktionen gesorgt. Der Grund: Durch den Wechsel des Transportunternehmens ändert sich in Teufen einiges (siehe Kasten). Aber nicht nur die Bewohner, auch die Gemeinde war über die Situation bezüglich der Jeep-Touren überrascht. Man könne zwar nachvollziehen, dass die Ausschreibung aufgrund der gesetzlichen Verpflichtungen nötig war. Die öffentliche Hand muss solche Aufträge von Zeit zu Zeit neu ausschreiben. Und hat sich dabei an gewisse Bedingungen zu halten. Man sei aber davon ausgegangen, dass die Kehrichttouren sowie deren Bestreitung klar dokumentiert sind, sagt Gemeindeschreiber Philipp Riedener. Man stehe deshalb auch in engem Kontakt mit den Verantwortlichen der A-Region: «Wir suchen gemeinsam nach Lösungen.» Nicht nur Unterflurbehälter Eine dieser Lösungen könnten Unterflurbehälter, sogenannte UFB, sein. Sie sind in Teufen nichts Neues. Sechs von ihnen sind bereits im Einsatz, vier befinden sich im Bewilligungsverfahren und drei weitere sind angedacht. «Wer heute hier eine Überbauung realisiert, muss in der Regel auch einen UFB einplanen», sagt Gemeinderätin Beatrice Weiler. Wichtig dabei: Sämtliche UFB sind öffentlich zugänglich. Sieben Tage die Woche, 24 Stunden pro Tag. Bisher habe die Gemeinde gute Erfahrungen mit UFB gemacht. Deshalb will man für das neue Konzept auch teilweise auf sie setzen. Aber: UFB sind nicht die einzige Möglichkeit. Die Gemeinde will auch Ansätze prüfen, die über die Vorschläge der A-Region hinausgehen. Ihr Ziel: Die Jeep-Touren adäquat zu ersetzen Neue Touren Aufgrund der laufenden Planung ändert sich per 1. Januar 2019 beim Kehricht noch nicht viel in Teufen – abgesehen vom Sammeltag. Bisher war das Dorf zweigeteilt: Wer östlich von der Kirche daheim ist, deponierte seinen Kehrichtsack am Donnerstagmorgen für den Abtransport. Im Westen war der Montag Kehrichttag. Mit dem Jahreswechsel verschiebt sich diese Grenze deutlich in Richtung Niederteufen. Die genaue Einteilung ist in der «Abfall-Info», die dieser Tüüfner Poscht beiliegt. Darin wird auch der neu eingeführte «Kuh-Bag» vorgestellt. Über zukünftige Anpassungen bei der Kehrichtabfuhr wird die Gemeinde frühzeitig schriftlich informieren.

Die Ausschreibung

Grund für die Neuausschreibung der Abfalltouren in der Abfallregion St.Gallen-Appenzell (A-Region) per 1. Januar 2019 waren die auslaufenden Verträge mit den bisherigen Transportfirmen. Diese waren laut Geschäftsführer Thomas Huber per 1. Januar 2009 auf acht Jahre abgeschlossen und danach um zwei Jahre verlängert worden. Gesetzlich war man dazu verpflichtet, eine neue Ausschreibung durchzuführen. «Dabei wurden die an der Delegiertenversammlung vorgelegten Bereitstellungs- und Abholgrundsätze berücksichtigt », erklärt Huber. Eine dieser Regeln bezieht sich auf sogenannte «Jeep-Touren». In der Vergangenheit hatte die Transportfirma Bänziger aus Trogen die Kehrichtsäcke an einigen Stellen in Teufen mit dem Jeep eingesammelt. Grund dafür waren die teils engen und steilen Strassen. «Das hat sich so eingebürgert», sagt Thomas Huber. Mit der Neuausschreibung soll sich das nun ändern. Solche Routen werden künftig nicht mehr durch die A-Region bedient. «Dies ist auch in anderen Gemeinden so und stellt eine Gleichbehandlung dar», so Huber. Als Lösungsansätze nennt er Unterflurbehälter (UFB) oder Sammelpunkte. Für die Kehrichtabfuhr in Teufen wird ab dem 1. Januar 2019 die Appenzeller Entsorgungsfirma Thoma zuständig sein. Für die Umsetzung der neuen Grundsatzbestimmungen bleibt der Gemeinde Zeit bis Ende Oktober 2019 – bis dahin werden die Jeeps noch im Einsatz sein.

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