Am ersten „Morgekafi“ des Jahres 2017 war der Imker Daniel Egger zu Gast.
Bildbericht: Mägi Walti
Daniel Egger ist 1965 geboren, Schreiner von Beruf und lebt seit 10 Jahren in der Hummelhalde in Teufen. Durch ein Zeitungsinserat wurde er auf die Imker-Kurse aufmerksam, was ihn dazu brachte, beim Imker-Verein des Appenzeller Mittellandes während zweier Jahre an 18 Samstagen einen solchen zu absolvieren.Als Stellvertreter für Ulla Wieser begrüsste Roland Bieri im Foyer des Lindensaals ein eher kleines, aber sehr interessiertes Publikum.
Daniel Egger hat sich die Mühe gemacht, viele seiner benötigten Gerätschaften mitzubringen, um den Anwesenden demonstrieren zu können, was er macht. Als Schreiner stellt er die Bienenkisten – Magazine genannt – selber her und kann dadurch diese nach seinem Gutdünken gestalten, abändern oder ergänzen.
Herr über 14 Völker
Zur Zeit besitzt Daniel Egger 14 Bienenvölker. Im Winter gibt es nicht sehr viel zu tun, dagegen ist der Frühling sehr arbeitsintensiv. Jedes Volk zählt zwischen 10’000 bis 25’000 Bienen und hat seine eigene Königin, die nur dazu da ist, um pro Tag ca. 2000 Eier zu produzieren. Sie wird von den Drohnen begattet, welche im Gegensatz zu den Arbeiterinnen keinen Stachel haben. Die Arbeiterinnen sind die sprichwörtlichen „fleissigen Bienen“; sie putzen, füttern, bauen und sammeln Nektar und Pollen.
Es kann vorkommen, dass eine überzählige Königin mit einem Schwarm den Stock verlässt und sich in der freien Natur oder in einem Garten niederlässt. Wenn ein Imker diese Bienen dann abholt, gehört der ganze Schwarm ihm.
Daniel Egger geht mit seinen Bienen sogar auf Wanderung. Anfangs Sommer bringt er ein oder mehrere Magazine z.B. auf eine Alp ins Sertigtal , weil dort der Frühling später kommt und die Bienen länger allerlei Frühlingsblumen finden. Nach 6 – 7 Wochen holt er seine Bienen wieder zurück ins Appenzellerland.
Auf die Frage, ob er denn nicht oft gestochen werde, antwortet Daniel Egger mit Nein. Sein Imkerhut, den er besonders attraktiv auf dem Tisch aufgestellt hat, und seine „Pfeife“ zur Erzeugung von Rauch schützen ihn genügend.
Daniel Egger zeigt den Gästen eine Honigwabe und erklärt, wie das System im Magazin funktioniert.
Eingeschleppte Feinde
Der grösste Feind der Bienen ist die Varroamilbe. Diese aus Asien eingeschleppten Milben befallen die Brut und Brutzellen und schleppen Viren und Bakterien ein. Wird der Parasit nicht bekämpft, kann dies das Ende für ein ganzes Bienenvolk bedeuten.
Es ist schon erstaunlich, was diese kleinen Tiere leisten: Pro 1 kg. Honig müssen 3 kg. Nektar eingesammelt werden, das bedeutet 100’000 Ausflüge und eben so viel Kilometer zu 150’000’000 Blüten. Was für eine Arbeit, damit wir am Morgen unser „Honigbrötli“ geniessen können!