Der Einsatz der Hörler Tiefbau AG bei der A.Vogel-Stiftung auf dem Hätschen wird noch ein paar Wochen dauern. Die Baustelle ist für die grossen LKWs nicht einfach zu erreichen. Bei „Hörler“ ist man sich aber noch ganz anderes gewohnt.
Der leere LKW kriecht keineswegs den Hang hinauf. Zügig fährt er den Hätschen hoch, die Steigung scheint ihm ohne Ladung kaum etwas auszumachen. Aber der schwierige Teil kommt erst. Oben angekommen wendet der Chauffeur auf dem Besucherparkplatz der A.Vogel-Stiftung. Danach geht es wieder ein Stück bergab. Dann, etwas unterhalb der Baustelle, legt er den Rückwärtsgang ein, um langsam auf eine schmale Baupiste zu fahren. Hier wird er nun vom grossen Bagger beladen. „Einfach ist die Baustelle bei A.Vogel nicht. Aber wir sind uns das gewohnt“, sagt Oliver Hörler. Er führt die Hörler Tiefbau AG mit seinem Bruder Kyril. Das Unternehmen hat 45 Angestellte. Auf dem Hätschen sind drei davon im Einsatz – plus ein grosser Bagger und diverse kleinere Maschinen. Wie viel Aushub insgesamt anfallen wird, kann Hörler nicht sagen. „Ich habe das Ausmass noch nicht. Aber wir werden bestimmt noch zwei oder drei Wochen dort sein.»
Schneeräumung beim Seealpsee
„Die einfachen Baustellen sind inzwischen weg“, sagt Oliver Hörler. Damit meint er Bauprojekte, die auf der grünen Wiese realisiert werden. Heute wird meist erst abgebrochen und dann neu gebaut. Oft unter erschwerten Bedingungen. Das betrifft die Zufahrt oder enge Verhältnisse vor Ort. Die Hörler Tiefbau AG hat allerdings viel Erfahrung in unwegsamen Gelände. „Wir haben viele bekannt Berggasthäuser an der Kanalisation angeschlossen. Zum Beispiel die Ebenalp oder die Bollenwees.“ Und manchmal wird das Bauunternehmen auch für Einsätze der etwas anderen Art in die Berge gerufen: zur Schneeräumung.
Strasse kaum gefunden
Nicht nur bei der Schwägalp, auch beim Seealpsee ging diesen Winter eine Lawine Richtung Tal. Das Problem: Noch lange danach versperrte der meterhohe, harte Schnee die Zufahrtstrasse zum Seealpsee. „Davon ist nicht nur das Restaurant Seealpsee, sondern auch die Forelle, der Messmer und die Meglisalp betroffen. Sie alle sind auf diese Strasse angewiesen“, erklärt Oliver Hörler. Deshalb wurde das Unternehmen Ende März mit der Räumung beauftragt. Kein einfaches Unterfangen. „Wir sind mit einem 8-Tonnen-Bagger hochgefahren.“ Dabei war weniger das Gewicht des Baggers, sondern dessen Grösse eine Herausforderung. Insbesondere an jener Stelle des Wegs, an dem der Felsen über die Strasse ragt. „Es geht schon, man muss aber wissen wie“, so Oliver Hörler. Aber auch die Räumung selbst war kein Kinderspiel. Denn der Maschinist fand vor lauter Schnee die Strasse kaum. Knapp zehn Tage waren Bagger und Schneefräse im Einsatz. Mittlerweile ist ein Teil des Lawinenschnees bereits geschmolzen – die Reste des Kegels sind nach wie vor sichtbar. Das grösste Hindernis für den Start der Berggasthaus-Saison wurde aber aus dem Weg geräumt. tiz