Gestern um 16.10 Uhr war der Zug ab Teufen nach St. Gallen gefühlt bis auf den letzten Platz voll. Ist das jetzt normal?
Die Auslastung variiert von Zug zu Zug. In diesem erwähnten Zug lag die maximale Belegung bei 115 Personen.
Wissen Sie das so genau?
Die Anzahl der Personen wird bei den Türen über Sensoren erfasst. Damit wissen wir auf die Haltestellen genau, wie viele Personen ein- und aussteigen und sich in der Folge auch im Zug befinden. Aber wir kennen weder Namen noch sonst irgendwelche Personendaten und wir wissen auch nicht, wohin die Personen reisen.
Wie viele Leute kann ein Tango maximal transportieren?
Ein Tango-Zug ist für eine maximale Auslastung von 147 Sitzplätzen und 228 Stehplätzen zugelassen.
Die Kapazitätsgrenze von 147 sitzenden und 228 stehenden Passagieren wird kaum je erreicht. Viel eher ist der Zug einfach subjektiv voll.
Maja Bretscher, Mediensprecherin Appenzeller Bahnen
Und wird diese Grenze jemals erreicht?
Kaum. Vielmehr ist der Zug bei besetzten 147 Sitzplätzen und ein paar dutzend Stehplätzen subjektiv voll. Im Zug von gestern war die Kapazitätsgrenze ja noch lange nicht erreicht.
Laut Geschäftsbericht 2023 war nach dem pandemiebedingten Einbruch der Passagierzahlen 2020 eine stetige Zunahme zu verzeichnen. Die Linie St. Gallen – Appenzell ist die beliebteste. In welche Richtung geht der Trend dieses Jahr?
Die Frequenzen auf der Linie Trogen-St.Gallen-Appenzell steigen weiterhin an. Dieser positive Trend setzt sich auch im Jahr 2024 fort.
Zudem werden im Geschäftsbericht des letzten Jahres auch eine «Steigerung der Nachfrage und damit eine erhöhte Auslastung» als strategisches Ziel der AB genannt. Mit welchen Mitteln wird auf diese Mehrauslastung hingearbeitet?
In den letzten Jahren haben die AB auf dem Stammnetz moderne Züge beschafft und an vielen Bahnhöfen und Haltestellen die Infrastruktur erneuert. Uns ist es wichtig, sicher, pünktlich und sauber unterwegs zu sein. Zudem optimieren die AB kontinuierlich die Fahrpläne und arbeiten eng mit Partnerorganisationen zusammen, um das Freizeitangebot entlang unserer Linien attraktiv zu gestalten.
Bekommen die AB Rückmeldungen von Passagieren, die keine Sitzplätze finden, zum Beispiel weil andere ihr Gepäck auf den Sitzen haben?
Nein, solche Rückmeldungen erhalten wir nicht.
Gibt es Leute, die (wieder) auf den MIV umsteigen, weil ihnen die Züge zu voll sind?
Dazu liegen uns keine Zahlen vor.
Angenommen, die Passagierzahlen steigen weiterhin an. Was bedeutet das für die Zukunft der AB?
Die Appenzeller Bahnen freuen sich über die positive Entwicklung der Fahrgastzahlen. Für die kommenden Jahre sind verschiedene Projekte geplant, darunter die schrittweise Verbesserung des Fahrplanangebots ab Dezember 2024. Auch eine Doppelspur in Teufen oder eine entsprechende Kreuzungsmöglichkeit gäbe den AB den dringend nötigen Spielraum für die Verbesserung des Angebotes.