Der Pförtner kommt

25.02.2022 | Timo Züst
LIebegg
Das Strassenverkehrsnetz im Verkehrsraum der Agglomeration St. Gallen ist hoch belastet und zu Spitzenstunden teilweise überlastet. Mit einem grossräumigen Verkehrssystemmanagement soll eine bessere Steuerung der Verkehrsströme möglich werden. Dazu gehört auch die Hauptverkehrsachse St. Gallen-Teufen. Der Ausserrhoder Regierungsrat hat das Bauprojekt und den Kredit für eine Dosieranlage vor der Liebegg genehmigt. Die Bauarbeiten sollen im Sommer starten. Das schreibt die Kantonskanzlei in einer Medienmitteilung. Hinweis: Am 16. März findet in Teufen eine Informationsveranstaltung zu Pförtner (Kanton) und Richtplanung (Gemeinde) statt. Mit einem intelligenten System zum Management des Verkehrs sollen alle einfallenden Strassenachsen ins Zentrum der Stadt St. Gallen bewirtschaftet werden. Dieses Verkehrsmanagement kann zwar die Verkehrsüberlastung nicht beseitigen, den Verkehrsfluss jedoch so verbessern, dass möglichst viel Verkehr in möglichst kurzer Zeit bewältigt werden kann. Mit einer klugen Steuerung von Lichtsignalanlagen und dem Einsatz von Dosieranlagen soll der Verkehr insbesondere während den Spitzenzeiten reguliert werden, um sicher und emissionsarm ins Zentrum zu fliessen. Weil die Einfallachse von Teufen her im Gegensatz zu anderen Einfallstrassen noch keine intelligente Steuerung aufweist und es in den Spitzenstunden zu langen Stausituationen kommt, ist vor der Örtlichkeit Liebegg eine neue Pförtneranlage geplant.
Konzept der koordinierten Steuerung des Verkehrs auf der Teufenerstrasse zwischen der Oberstrasse und Lustmühle. Die Anlage besteht aus einer Aufweitung der Strasse, aus einer grossen Mittelinsel für die Lichtsignalanlage und einer intelligenten Steuerung. Der unvermeidbare Stau wird so ausserhalb des Siedlungsgebiets gelegt, wodurch die direkt an der Strasse lebende Wohnbevölkerung der Stadt St.Gallen und des Teufner Weilers Liebegg von Immissionen und anderen Nachteilen entlastet wird. Die mögliche Rückstaulänge darf sich dabei nicht über den Knoten Lustmühle ausdehnen. Mittels Detektoren wird sowohl der Stau im Siedlungsraum der Stadt St.Gallen wie auch im Rückstauraum zwischen Pförtner und dem Abzweiger Lustmühle überwacht. Velofahrerinnen und -fahrer werden in beide Fahrtrichtungen auf dem Rad-/Gehweg von der Lustmühle bis zum Pförtner sicher an der Fahrzeugkolonne vorbeigeführt. Der Rad-/Gehweg soll dazu mittelfristig in einem separaten Projekt verbreitert werden, da er heute eher schmal ist. Beim Pförtner sollen die Velos wieder in den Verkehr integriert werden. Sie können sich dazu an der Anlage anmelden und erhalten ‚grün‘. Die Pförtneranlage bringt Vorteile für den Verkehrsfluss und für die Anwohnerinnen und Anwohner an der Teufenerstrasse. Auch die Gemeinden Teufen, Bühler und Gais sehen den Handlungsbedarf und unterstützen das Vorhaben. Für die Postauto-Linie 180, die von Herisau über Hundwil und Stein zum Bahnhof St.Gallen führt, bleibt die Situation wie heute. Der Bus fährt mit dem Autoverkehr mit; eine Bus-Bevorzugung ist nicht möglich, dafür ist der Stauraum zu lang und zu wenig übersichtlich. Ein Verbesserungsansatz wird jedoch bald getestet. Der Kanton hat die Absicht, auf den nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2022 versuchsweise Zusatzkurse zu den Spitzenstunden zu bestellen. Diese Kurse wenden von Herisau oder Waldstatt kommend in der Lustmühle. Dazu wird ein neuer Wendeplatz erstellt. Die Fahrgäste steigen alle in der Lustmühle auf die Appenzeller Bahnen um und sollen so ohne weitere Verzögerung im Stadtzentrum ankommen. Die gesamten Anlagekosten betragen gemäss detailliertem Kostenvoranschlag rund 2,39 Millionen Franken. Davon übernehmen auf der Basis der kantonalen Strassengesetze Stadt und Kanton St. Gallen rund 0,5 Millionen Franken und die Gemeinde Teufen rund 0,29 Millionen Franken. Der Nettokredit des Kantons Appenzell Ausserrhoden beträgt rund 1,6 Millionen Franken. Die finanzielle Unterstützung durch den Bund im Rahmen des Agglomerationsprogramms kann erst nach der Planauflage und der Krediterteilung beantragt werden. Der Kanton geht davon aus, dass sein Anteil wegen des erwarteten Bundesbeitrags auf rund 1,2 Millionen Franken sinken wird. Die Bauarbeiten sind ab dem kommenden Sommer geplant. Das Testen der Steuerung wird im Anschluss einige Zeit in Anspruch nehmen, sodass die Inbetriebnahme noch nicht genau terminiert werden kann. Der Regierungsrat ist überzeugt, dass zu einem attraktiven Wohnkanton ein funktionierender Verkehrsraum rund um das Agglomerationszentrum Stadt St. Gallen gehört. Die eigene Reisezeit auf den Zufahrtsachsen für die Arbeits-, Einkaufs- und Freizeitwege soll trotz hoher Verkehrsbelastung berechenbar bleiben. Das ist ein Mehrwert für die Bevölkerung, auch wenn die Wartezeit am Pförtner keine Freude bereitet.

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