Bildbericht: Erich Gmünder
Dröhnende Rotoren über dem Dorf: Mit einem Heli wurden heute 27 Wasserrohre von der Schwendi ins steile Gelände zwischen dem Grillplatz Schlipf und dem Hirschen transportiert.
Punkt acht Uhr begann der Einsatz des Hubschrauberpiloten der Heli-Linth, und kaum dreiviertel Stunden später war der ganze Spuk schon wieder vorbei. Allerdings waren dem Einsatz umfangreiche Vorbereitungsarbeiten vorausgegangen.
Die 6 Meter langen und je 450 Kilo schweren Steckmuffenrohre aus Duktilguss mit Zementmörtel-Umhüllung waren am Vortag angeliefert und auf der Schwendi bereit gelegt worden. Mittels Spannsets und starken Seilen zu Zweierpaketen gebündelt, lagen sie bereit und mussten jeweils nur noch am Haken befestigt werden. Eine Rotation dauerte so nur rund 2 Minuten.
Beim Rückflug vom Gebiet Schlipf wurden gleichzeitig die Hecken abtransportiert, die wegen der Leitung gerodet werden mussten. Die Hecken werden nach Abschluss der Arbeiten wieder neu angepflanzt.
Für Thomas Oehri, Leiter der Wasserversorgung Teufen, war der Einsatz eines Helis die einzige Möglichkeit, die Röhren ins steile Gelände zu bringen, da das Gebiet über keine Zufahrt verfügt. „Ansonsten hätten wir sie im Gebiet Stofel zwischenlagern und einzeln mit einem raupenähnlichen Transportfahrzeug ins steile Gelände führen müssen. Da wäre die Gefahr gross gewesen, dass die Röhren verletzt worden wären und sich mit der Zeit ein Korrosionsschaden entwickelt hätte. Anderseits konnte dank dem Heli das Gelände geschont werden, und zudem ersparte uns der Einsatz einen hohen Mehraufwand an Mannstunden und Maschinen.“
Trink- und Löschwasser
Die Röhren werden nun in den nächsten Wochen verlegt. Sie bilden die neue Hauptzuleitung vom Reservoir Schlipf ins Gebiet Hirschen. Über diese Leitung wird das von der Regionalen Wasserversorgung St. Gallen RWSG bezogene Seewasser in das Dorf eingespiesen. Die bestehende Leitung war über 100-jährig und musste ersetzt werden, auch weil sie für die Löschwasserversorgung – ebenfalls eine wichtige Funktion dieser Leitung – zu klein dimensioniert war.
Der Zeitpunkt steht auch im Zusammenhang mit den anstehenden Projekten im Bereich Hauptstrasse, Ortszentrum und Bahnhof. Damit soll die Wasserversorgung auch während der Bauarbeiten und den damit verbundenen Netzunterbrüchen durchgehend gewährleistet sein. Ursprünglich war die Leitungserneuerung im Investitionsprogramm 2018 vorgesehen, wegen der Verschiebung anderer Bauvorhaben wurde sie nun vorgezogen.
Für die Leitungserneuerung hatte der Gemeinderat einen Kredit von CHF 335‘000 und für den Ringleitungszusammenschluss einen Kredit von CHF 155‘000 freigegeben.
Weitere Bilder in der GALERIE
