Karly Wylers Leidenschaft ist der Sport. Foto: Félice Angehrn
Félice Angehrn
Der Trainerlegende hat der TV Teufen eine Menge zu verdanken! Ohne Karl Wyler und seine ehrenamtliche Tätigkeit wären viele Nachwuchssportler der Leichtathletik kaum so erfolgreich.
Karl Wyler wurde 2015 als Sportförderer des Jahres geehrt. Angefangen hat alles als siebenjähriger Bub. Damals hat er mit diesem faszinierenden Sport begonnen, der ihn bis heute nicht losgelassen hat. Lange Zeit war er selber aktiv und bestritt 60 Zehnkämpfe. Mit sage und schreibe 38 Jahren seinen letzten Zehnkampf. «Die Königsdisziplin lag mir am besten, so musste ich mich nicht für eine Disziplin entscheiden», sagt er lachend. Der Vorteil war, dass sich Wyler in allen zehn Einzeldisziplinen bestens auskennt. Der Höhepunkt seiner sportlichen Karriere war der Kranzgewinn am eidgenössischen Turnfest 1991. Als Schweizer Nachwuchstrainer wurde er 1999 von Swiss Olympics gewürdigt. Heute ist er hauptverantwortlicher Trainer der Leichtathletik Teufen.
Vom Zehnkämpfer zum Trainer
Als gelernter Sanitärinstallateur bei Oskar Fässler AG galt seine Leidenschaft immer der Leichtathletik. Seine ganze Freizeit widmete er dem Sport und bestritt viele Wettkämpfe. Als er heiratete und später sein Sohn geboren wurde, reduzierte er seine Trainings. Es war Hans Höhener, der ihn ermunterte, das Training junger Athleten zu übernehmen. Es war der Anfang eines jahrzehntelangen Engagements in der Nachwuchsförderung. Er förderte und trainierte nach und nach junge Talente wie Iris Niederer im Stabhochsprung, Myriam Mazenauer (damals noch als Mehrkämpferin) und Simon Ehammer im Zehnkampf. Über sich selber sagt Wyler: «Ich kann es offenbar noch gut rüberbringen und bin wohl kein schlechter Motivator.» Wenn er auf seinen Stolz als Trainer angesprochen wird, bleibt er lange ruhig und verweist bescheiden auf den Rückhalt im Verein wie auch auf seine Familie, welche die Grundlage für seine Erfolge bilden. «Es macht mir Freude, die Jungen zu begleiten und ihre Ziele zu verfolgen. Ohne Zusammenarbeit mit meinem Bruder René, der die Appenzeller Sportlerschule führt, und viele andere Teammitglieder ginge es nicht. Das Niveau des TV Teufen ist hoch und die Sportler wollen Ziele erreichen. Deshalb haben wir keine disziplinarischen Probleme mit ihnen. Die Infrastruktur der Sportanlage Landhaus ist einzigartig. Ich habe die meisten Sportplätze der Schweiz und viele andere im Ausland gesehen und finde unsere die tollste Anlage », schwärmt Karl Wyler.
Reisen und Trainingslager
Er ist viel unterwegs am Wochenende zu den Wettkämpfen. Soeben ist er zurück aus seinen Familienferien in Norwegen. Nach einer Woche reiste Wyler allein weiter nach Schweden, um seinen Schützling Simon Ehammer im Zehnkampf an den Europameisterschaften zu betreuen. Der 19-jährige Athlet hat soeben Gold im Schwedischen Boras geholt. Dann kommen die Trainingslager in St.Moritz dazu, früher waren sie auch in Italien. Als Betreuer war er etliche Jahre in den Skilagern in Obersaxen und Schuls dabei. Seine Frau Carla braucht viel Verständnis für ihren Mann und unterstützt ihn im Hintergrund. Ihr Sohn Jan ist zum Glück auch begeisterter Leichtathlet. Durch ihn fanden einige gleichaltrige Kollegen in der Nachbarschaft den Zugang zu diesem Sport. Nach einem Bandscheibenvorfall vor 20 Jahren musste er den Zehnkampf aufgeben. Auch seinen Beruf als Sanitärinstallateur konnte er nicht mehr ausüben. Seither arbeitet der 58-jährige als Verkaufsberater für die Firma Spaeter (Stahl-, Bau- und Haustechnik). Vor einigen Jahre trainierte Karl Wyler intensiv für den Marathon. Deren fünf hat er absolviert. Einer davon war der Berlin-Marathon. Den hat er in guter Erinnerung. Wenn er in seiner Freizeit nicht auf dem Sportplatz ist, streift er gerne durch die Wälder auf der Suche nach Pilzen, Holunderblüten und Beeren. Ganz stolz ist er auf seine Kürbisse im Garten. Die Leichtathleten sind auf jeden Fall froh, auch künftig auf Karl Wyler zählen zu dürfen.