Erich Gmünder
Fünf Jahre stand der frühere Steiner Hausarzt Dr. Peter Winzeler an der Spitze des Forums Palliative Care Teufen. An der Hauptversammlung von heute Mittwoch, 22. März, übergibt er das Amt in jüngere Hände.
Eigentlich hatte sich Peter Winzeler nach seiner Pensionierung den Einstieg in das Thema Palliative Care anders vorgestellt: Als Mediziner hätte er gerne sein Fachwissen und seinen Erfahrungsschatz eingebracht, als er 14 Tage vor der Gründungsversammlung des Vereins angefragt wurde, ob er das Präsidium übernehmen wolle.
Aufwendige Aufbauarbeit
Doch bald spürte er, dass hier sein Organisationstalent, seine Vernetzungsfähigkeit gefragt waren. Zahlreiche Leute engagierten sich mit Herzblut und Idealismus, und mit Vorträgen und Gemeindetagen wurde die Bevölkerung sensibilisiert. Doch die Verantwortlichen spürten, dass nun Knochenarbeit gefragt war, um ein tragfähiges Netzwerk aufzubauen.
Nun konnte Peter Winzeler seine Erfahrungen aus der Medizinaltechnik einfliessen lassen, wo er jahrelang im Marketing und in der Schulung gearbeitet und sein Flair entdeckt hatte, komplexe Sachverhalte methodisch geschickt zu vermitteln.
Komplex ist auch das Thema Palliative Care, wo verschiedene medizinische und nicht-medizinische Fachpersonen zum Wohle der Betroffenen zusammenwirken. Gemeinsam mit dem motivierten Vorstand baute er eine effiziente Organisation auf, die sich in verschiedenen Arbeitsgruppen intensiv mit allen Teilaspekten befasst.
Eine Leistungsvereinbarung «Hospizdienst» konnte mit der Gemeinde abgeschlossen werden. Damit wurde die Begleitung an den Krankenbetten zuhause oder in den Pflegeinstitutionen durch den Hospizdienst St. Gallen gesichert.
Zeitweise entwickelte sich das Präsidium zu einem 50 Prozent-Job mit bis zu 90 Sitzungen im Jahr.
Demenz als neue Herausforderung
«Wir haben Palliative Care in Teufen nicht neu erfunden», sagt Peter Winzeler bescheiden. Er zeigt sich vor allem beeindruckt von der Vorarbeit, welche die Pflegeexpertin Cristina de Biasio Marinello in den Teufner Heimen geleistet hatte.
Bald kristallisierte sich das Thema Demenz als grosse Herausforderung heraus, welche vor allem auf den Schultern der Angehörigen lastet. Hier sieht Peter Winzeler denn auch künftig die grösste Aufgabe: Die Angehörigen zu entlasten und entsprechende Strukturen wie Tagesstätten wohnortnah aufzubauen.
HV Verein Forum Palliative Care, 22. März, 19 Uhr Kirchgemeindehaus Hörli, anschliessend 20.30 Uhr öffentliches Referat und Diskussion mit dem Dokumentarfilmer Thomas Lüchinger