Sepp Zurmühle
Am Samstag 6. Dezember, 11 Uhr fand in der Dorfbibliothek die Vernissage des Neujahrsblattes 2015 statt. Gestaltet wurde es im Auftrag der Lesegesellschaft von Andrea Giuseppe Corciulo aus St.Gallen. Der Künstler ist zusammen mit zwei Brüdern in Niederteufen aufgewachsen.
Der Präsident der Lesegesellschaft, Daniel Ehrenzeller, begrüsst die zahlreich erschienenen Gäste und stellt den Künstler kurz vor. Er verweist dabei auf die Vorstellung des Künstlers in der Tüüfner Poscht (2014/10).
Mit dem Neujahrsblatt wolle die Lesegesellschaft jeweils einen „Farbtupfer“ zum Jahreswechsel setzen, stellvertretend für Visionen und Projekte im neuen Jahr.
Zu Beginn erteilt der Künstler allgemeine Informationen zur modernen Kunst. Viele Menschen hätten wenig oder keine Beziehung dazu. Umso mehr freut ihn das Interesse und die Offenheit der Anwesenden.
Viele Künstler würden ihre Werke nur ungerne mit Worten vor Publikum präsentieren. Auch das Neujahrsblatt sei über weite Teile intuitiv entstanden. Später seien zusätzliche Inhalte und Interpretationen zum Bild sichtbar geworden. Hätte er all das vorher schon gewusst, dann hätte er es auch schreiben können. Doch sein Weg sei der Ausdruck über die Malerei.
Das Publikum lauscht den Ausführungen aufmerksam.
Dann ist es soweit… Das Tuch wird entfernt.
Zum Vorschein kommt die „Hand des Künstlers, welche Neues erschafft“. Es sei seine eigene Hand, eine Art „Selbstportrait ohne Kopf“.
Dieses Jahr gibt es zwei Versionen des Neujahrsblattes. Einmal mit blauer und einmal mit pinkfarbener Kugel. Oder ist es gar ein Symbol für einen Samen, aus dem Neues – neues Leben – entsteht? Kunst als etwas Lebendiges…
Vielleicht ist es ein Ball? Dies stellvertretend für das Spielerische im Leben, aber auch für Kinderfreundlichkeit im Dorf, in den Farben der Gemeinde. Gleichzeitig hat es stark mit Balance zu tun…, mit einem Idealzustand. Und damit immer auch mit Instabilität und mit Risiko. Genau wie das Zusammenleben in einer Gemeinde. Auch hier gelte es diese Balance zu pflegen.
Der Applaus ist dem Künstler gewiss. Eine Diskussion gibt es erst im kleineren Rahmen.
Wie hat er wohl seine Hand verdreht? Die Kunst als Balanceakt…
Wie das Leben… voller Risiken… – aber auch schwerelose Freude…
Die Diskussionen sind angeregt, die Impulse sind gesetzt.
Ein Neujahrsblatt ist für 100 Franken zu haben. Sie sind nummeriert. Vater Antonio Corciulo will Nr. 38 – das ist sein Jahrgang. Er kam 1957 nach Teufen und meint, es habe sich seither sehr viel verändert im Dorf.
Einladung
Der Künstler lädt zur Vernissage der nächsten Ausstellung in der Vadian Bank St.Gallen ein. Diese findet am Donnerstag 11. Dezember ab 18.00 Uhr statt. Gezeigt werden Bilder von Andrea Giuseppe Corciulo und seiner Frau Gabriella Tundo, welche einen komplett anderen Malstil pflegt.
Wer noch ein Neujahrsblatt erwerben möchte, kann sich in der Bibliothek melden.
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