Vermutlich noch diesen Monat ziehen die letzten Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Bächli aus. Für den Männerchor Tobel Teufen die letzte Gelegenheit, sein alljährliches Ständchen im heimeligen alten Altersheim zum besten zu geben.
Alljährlich besucht der Männerchor Tobel – ebenso wie die Harmoniemusik und das Heimatchörli – die drei Teufner Altersheime, um die Bewohnerinnen und Bewohner mit vertrauten alten und erfrischen neuen Melodien zu erheitern.
Diesen Samstagnachmittag waren zuerst der Lindenhügel und anschliessend das Haus Bächli an der Reihe. Allerdings: Als das Konzert geplant wurde, war eine Schliessung noch in weiter Ferne. Jetzt ging es plötzlich rasch. Bereits sind vier Bewohnerinnen und Bewohner in andere Heime umgezogen, die restlichen zehn folgen ihnen in den nächsten Tagen.
Entsprechend exklusiv war das Publikum. Für den Männerchor Tobel aber kein Grund, das Konzert etwa fallen zu lassen. Die Mannen zogen das ganze Programm durch.
Mit ein Grund war sicher auch, dass mit Köbi Rechsteiner ein langjähriges Mitglied und heute Ehrenmitglied unter den Bewohnern ist. Dieser freute sich ganz besonders über den Besuch, begrüsste seine alten Kollegen einzeln und sagte sogar am Schluss: „Ihr singet immer no so guet wie früener“.
Auf dem Programm standen Jodellieder, Zäuerli, aber auch moderne Schlager von Helene Fischer sowie „Grüss euch Gott, alle miteinander“ aus der Operette „Der Vogelhändler“, was da und dort Erinnerungen weckte.
Für Beat Graf, den jungen Präsidenten, und Benno Walser, den Dirigenten, sind die Besuche in den Altersheimen keine Pflichtübungen. „Der Applaus ist vielleicht nicht mehr so kräftig wie bei Jungen, aber man spürt die Emotionen und sieht da und dort Tränen, was uns kostbarer ist.“ Manche Mitglieder hätten Angehörige in den Heimen, „und wer weiss, vielleicht sind wir auch einmal froh, wenn wir selber als Bewohner Besuch erhalten.“
Dass dieses Ständchen im Haus Bächli das letzte ist nach vielen Jahren, bedauert Benno Walser. „Zwar war es für uns etwas eng, aber es bot für unser Liedgut einen passenden heimeligen Rahmen, den kein anderes Haus bieten kann.“