Timo Züst
Das Sturmtief „Vaia“ hat in der Nacht von Montag auf Dienstag auch in Teufen gewütet. Seither ist die Züst Bedachungen AG mit den Reparaturarbeiten beschäftigt. Trotz der grossen Anzahl: Hält das Wetter bis Freitag, sollten Marcel Züst und sein Team alle Arbeiten rechtzeitig vor dem nächsten Regen erledigen können.
Marcel Züst, Sie sind jetzt sicher „voll im Seich“, nicht?
Es ist viel los, ja. Für mich persönlich lässt der Druck jetzt aber schon wieder etwas nach. Die Rapporte sind mittlerweile geschrieben. Von nun an liegt es hauptsächlich an meinen Mitarbeitenden, die Schäden rechtzeitig zu beheben.
Von wie vielen Schadensmeldungen reden wir?
Bisher haben wir 80 Fälle registriert.
Alle in Teufen?
Nein, zehn sind von auswärts. Der grösste Schaden ist natürlich bei der Elbau entstanden. Diese Arbeiten führen aber nicht wir aus. Dafür haben wir derzeit keine Kapazitäten.
Wie schlimm sind die Schäden in Teufen?
Bei den meisten Fällen handelt es sich nur um ein paar einzelne, abgedeckte Ziegel. Aber nicht nur: An manchen Orten fehlen über 100 Ziegel. Die liegen dann alle am Boden, zum Beispiel auf dem Vorplatz. Am meisten muss natürlich dort gemacht werden, wo ein Baum auf das Dach oder das Vordach gefallen ist. In solchen Fällen kann es sein, dass das Gebälk ersetzt werden muss.
Und das können Sie alles bewältigen?
Wir stossen jetzt schon an unsere Grenzen. Meine sechs Leute sind jetzt alle draussen und voll im Einsatz. Aber es geht irgendwie. Wir haben andere Aufträge, wenn möglich, zurückgestellt, um uns jetzt erst diesen Schäden widmen zu können.
Bis wann müssen diese behoben sein?
Laut dem aktuellen Wetterbericht bleibt es bis Freitag trocken. Das ist also unser Ziel. In manchen Fällen haben wir als akute Notmassnahme auch einfach eine Blache hingeschraubt. So wird, falls dann doch Regen kommt, verhindert, dass der Dachstock weiteren Schaden nimmt.
Heute bläst bereits wieder ein starker, teilweise fast stürmischer Wind. Beeinträchtigt das die Reparaturarbeiten?
Teilweise schon, ja. Wir haben jetzt überall Leitern gestellt und meine Mitarbeiter sind auf den Dächern am Arbeiten. Da ist starker Wind gefährlich. Einerseits können weitere lose Ziegel herumfliegen, andererseits können Leitern umgeworfen werden. Wir müssen deshalb entsprechend vorsichtig sein. Ich habe die Devise herausgegeben: Wird der Wind zu heftig, lieber kurz eine Pause einlegen. Sicherheit geht vor.
Wie sieht es beim Thema Versicherung aus. Müssen Sie die Schäden dokumentieren?
Wir arbeiten eng mit der Assekuranz AR zusammen. Da hat sich mittlerweile ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Das bedeutet, wir können sofort mit den Reparaturarbeiten beginnen. Davor müssen wir den Schaden bloss fotografisch dokumentieren. Im Grundsatz gilt ein Selbstbehalt von 300 Franken. Alles darüber melde ich gleich selber an.
Wie hoch schätzen Sie die Schadensumme bis jetzt?
Das ist schwierig zu sagen. Folgeschäden kann ich jetzt noch nicht abschätzen. Was ich weiss: Bisher sind bei uns rund 15’000 Franken aufgelaufen.