Erich Brassel
Sport Awards: Vier Jugendliche der Sportschule Appenzellerland werden am Freitagabend ausgezeichnet.
Rund 230 Personen, so viele wie noch nie, nahmen am Sport-Awards-Abend von Appenzellerland Sport in der Kantonsschule Trogen teil. Zu ihnen zählten Ausserrhodens Bildungsdirektor Alfred Stricker und der St.Galler Regierungsrat Bruno Damann. Letzterer hat eine spezielle Beziehung zur Organisation. «Dank ihm konnten wir ein kompetentes Medical Team aufbauen», erinnerte Präsident Hans Höhener an den Anfang 2005.
Appenzellerland Sport sei nach wie vor ein einzigartiges sportliches Förder-Netzwerk, mit dem man sowohl für das Einstiegstalent bis hinauf an die Weltspitze eine umfassende Arbeit leiste, sagte Höhener am Freitag. «Dass erste Athletinnen und Athleten aus dem Ausland mit uns zusammenarbeiten, erfüllt uns mit Stolz und macht Mut.» Höhener dankte den Eltern, Trainern, Donatoren, Sponsoren, den politischen Stellen und Schulpartnern. Sie würden entscheidenden Anteil leisten in der Entwicklung und auf dem Weg zum Erfolg. Für die Sportschüler und Sportschülerinnen (auch für jene, die im Aufnahmeprozess stehen) verwendete er einen prägnanten Ausdruck: «Sackstarchi jungi Lüüt.»
Pokale für Huber und Schiller
Höhepunkt war die Wahl zum «Sportschüler des Jahres» und zur «Sportschülerin des Jahres». Für die Entscheidungsfindung hatte zur Hälfte vorgängig ein Online-Voting beigetragen; die andere Hälfte basierte auf der Einschätzung des Leitungsteams von Appenzellerland Sport. Die Auszeichnungen gingen an Nesa Schiller, die 15jährige OL- und Ski-OL-Läuferin aus Speicher, und Andrin Huber, den 18jährigen Mehrkämpfer des TV Teufen. Das gleichzeitige Kartenlesen und Vorwärtskommen sei eine Übungssache, meinte Schiller. Sie hat kürzlich an der Ski-OL-Jugend-EM eine Silber- und eine Bronzemedaille gewonnen und im vergangenen Jahr auch in ihrer «ersten Sparte», dem OL, diverse Spitzenresultate erreicht. Huber hatte den Wanderpokal als «Sportschüler des Jahres» bereits vor einem Jahr erhalten. Aufsehen erregte er Anfang Februar mit dem Schweizer Hallentitel im Siebenkampf, an dem er keinem Geringeren als Simon Ehammer den U-20-Landesrekord entriss. «Ja, doch, ich bin auf dem richtigen Weg», meinte Huber, der an der Nachwuchs-WM im Zehnkampf Elfter wurde.
Einblicke in Training und Wettkampf
Hans Höhener stellte Appenzellerland Sport in Zusammenhang mit einem Zitat der Künstlerin und Sängerin Yoko Ono: «Ein Traum, den man alleine träumt, ist nur ein Traum. Ein Traum, den man zusammen träumt, wird Wirklichkeit.» Per QR-Code wurden im Verlauf des Abends die «Newcomer des Jahres» gewählt. Am meisten Stimmen erhielten die Leichtathletin Mara Schwitter (TV Teufen) und der Handballer Julian Wildhaber (Fortitudo Gossau). Moderator Fritz Bischoff befragte sie sowie weitere Sportschüler und Sportschülerinnen zu ihrem sportlichen Alltag. Filmische und fotografische Einspielungen gaben Einblicke in Trainings und Wettkämpfe. Rund 60 der 83 Angehörigen der Sportschule waren anwesend; einige fehlten wegen Wettkämpfen oder Trainings.
Wachstum – bei hoher Qualität
Krankheitshalber konnte Yves Zellweger, der Leiter der Sportschule, am Auszeichnungsabend nicht teilnehmen. Für ihn gab René Wyler, der Leiter des Sportleistungszentrums Appenzellerland, Auskunft. «Auch wenn wir die Strukturen und die Organisation aufgrund der gesteigerten Nachfrage angepasst haben, ist es ja nicht so, dass mich die Sportschule nicht mehr interessiert…» Vieles laufe gemeinsam und in Absprache zwischen Yves Zellweger und ihm. Er erklärte, dass ein Wachstum noch möglich sei. «Aber wir haben uns die Qualität nach wie vor auf die Fahne geschrieben.»
Eine Ad-hoc-Band der Kantonsschule begleitete die Feier musikalisch. Miryam Mazenauer hatte das Programm des Abends zusammengestellt: Die mehrfache Schweizermeisterin im Kugelstossen war lange selber Sportschülerin, unterdessen trainiert die 23-Jährige im Leistungszentrum von Appenzellerland Sport und ist Mitarbeiterin auf der Geschäftsstelle.