Erich Gmünder
Rückwirkend per 1. Januar 2018 hat der 32-jährige Kevin Rothmund die Geschäftsführung übernommen. Sein Vater Markus Rothmund (61) tritt ins zweite Glied zurück, bleibt aber Verwaltungsratspräsident.
Mit Kevin Rothmund übernimmt bereits die 3. Generation. Den Grundstein legte 1959 sein Grossvater Vinzenz Rothmund, durch Übernahme der Schreinerei Emil Preisig im Unterrain. 1968 erfolgte die Verlegung in einen Neubau in der Lustmühle. Dieser wurde in der Zwischenzeit mehrfach an- und umgebaut und immer mit den neusten Maschinen und Einrichtungen modernisiert. Spritzkabine, Kantenleimer oder CNC-Bearbeitung ermöglichen eine effiziente Produktion für die überwiegend private Kundschaft.
Investition in den Nachwuchs
Rothmund ist die grösste Schreinerei in Teufen und beschäftigt sieben Mitarbeitende, darunter aktuell einen Lehrling. In den letzten 30 Jahren wurden insgesamt 15 Lehrlinge ausgebildet. Besonders stolz ist Markus Rothmund, dass einer von ihnen an der Berufsweltmeisterschaft in Montreal 1999 den 2. Platz holte; Thomas Meier ist heute Leiter der Holzfachschule in Teufen.
Eine Familiengeschichte
«Die Liebe zum Holz liegt uns offenbar in den Genen», sagt Kevin Rothmund. Denn nicht nur sein Vater, sondern auch seine drei Onkel arbeiteten zeitweise in der Firma mit. 1985 erfolgte die Geschäftsübergabe an die zweite Generation. Die Aktien teilen sich heute Markus, dessen Bruder Thomas sowie Kevin zu gleichen Teilen.
Nicht mehr nur «Hölzige»
«Schreiner ist ein vielseitiger Beruf, der nicht mehr ausschliesslich mit Holz zu tun hat», sagt der junge Geschäftsführer. Beim Innenausbau kommt heute ein Materialmix von Holz über Metall bis zu Kunststoffen zur Anwendung. Immer wichtiger wird auch die Elektronik, beispielsweise bei der Integration von LED-Beleuchtungen oder bei der Schliessautomatik von hochwertigen Türen.
Damit schliesst sich für Kevin der Kreis. Denn sein ursprünglicher Berufswunsch war Elektroniker. Beim Schnuppern stellte er allerdings fest, dass dies nicht seinen Vorstellungen entsprach. So entschied er sich ebenfalls für eine Schreinerlehre – und hat das nie bereut. Nach seiner Lehre in Trogen arbeitete er mehrere Jahre im Familienbetrieb und erwarb sich weiteres Knowhow in Betrieben im Thurgau, bevor er 2015 wieder ins Unternehmen eintrat. Schrittweise übernahm er von seinem Vater Führungsverantwortung. Dies auch beim ausserbetrieblichen Engagement, so als Vorstandsmitglied des Gewerbevereins Teufen sowie als Mitglied der Freizeitarbeitenkommission AR.