«amuseBouche» begeisterte die Gäste mit Mundartliedern, swingenden Melodien, Schlagern und Barbershop Songs. Heiteres, Sentimentales, Tiefgründiges und Ausgelassenes wechselten sich ab und versetzten das Publikum in ein Potpourri der Gefühle. Das Ganze war gewürzt mit Mimik und witzigen kleinen choreografischen Einlagen. Den schönen, ausgeglichenen Stimmen auf hohem musikalischen Niveau zu lauschen war ein Hochgenuss.
Dorfdrogist und Exiloberländer Hanspeter Michel, ist Mitglied des Ensembles, das seit acht Jahren zusammen auftritt.
Die Bar war bis auf den letzten Platz besetzt, denn viele, die das Ensemble 2010 im Baradies gehört hatten, waren wieder da.
Unter den Gästen sah man auch einige Sänger/innen der Bach-Kantorei, die ihren Kollegen und Präsidenten einmal als Entertainer erleben wollten.
Hanspeter Michel (Bass), Ursula Fahrni (Sopran), Bettina Amacher (Alt) und Markus Metzger (Tenor und ebenfalls Drogist), lernten sich als Mitglieder des Ensembles „Sound Agreement“ kennen. „amuseBouche“ entstand aus einer Notlage heraus“, erinnert sich Hanspeter Michel. „Da für einen Auftritt des Ensembles nicht genügend Leute verfügbar waren, sprangen drei der vier heutigen amuseBouches kurzfristig ein, als Miniformation. Ja, und seither sind wir zusammen und haben 10 – 15 Auftritte und etwa so viele Proben pro Jahr.“ Die meisten finden natürlich im Berner Oberland statt. Für ihn sei das eine wunderbare Sache, sagt Hanspeter Michel, so breche die Verbindung zu seiner alten Heimat nie ab.
Zwei begeisterte und vielleicht etwas wehmütige Zuhörerinnen (Ursula Von Burg und Erika Jung), welche jetzt gerne miteinstimmen möchten. Haben sie doch viele dieser Songs selber interpretiert – als es sie noch gab, die „Drei Frauen“.
Das Quartett sang Evergreens und Hits aus seinem Repertoire wie das Mani Matter Lied von der „Chue am Waldrand“, das Hanspeter Michel arrangierte, über den Kriminaltango und Let’s twist again bis zu wunderbaren Liebesliedern, wie jenes aus dem Wallis mit dem Text von Hannes Taugwalder, wo es heisst:
Ich glöübu nid, dass dü sus weischt,
dass dü mich der mis Läbu treischt.
Dass dü mier Hüs und Heimat bischt,
und wenn dü fehlscht, d’Sunna erlischt.
Am Ende dieses Abends verliessen drei Oberländer das Teufner Baradies in Richtung Westen, und unser Drogist öffnete am Samstag sein Geschäft wie gewohnt.
Doch vorher verabschiedeten sich die vier mit Reinhard Mey: „Gute Nacht, Freunde“.