Durch die Einführung der Doppelspur würde sich die Zahl der Oberleitungen im Dorf verdoppeln, und da die Bahn künftig im Trambetrieb mitten auf der Strasse fahren würde, müssten neue Strommasten gebaut werden. In die Diskussion geworfen wurde deshalb auch die Frage, ob ein oberleitungsloser Betrieb möglich sei oder die Bahn künftig gar mit Akkumulatoren betrieben werden könnte.
Dazu hat AB-Direktor Thomas Baumgartner an der Informationsveranstaltung vom 16. Dezember ebenfalls Stellung genommen.
Sie können hier wählen zwischen dem betreffenden Filmausschnitt 3.33 min auf Youtube oder dem nachfolgenden Text im Wortlaut.
Thomas Baumgartner:
„Die Trams fahren elektrisch. Elektrisch ist ein Thema im Dorf, deshalb ist auch die Frage aufgetaucht in der Bevölkerung, ob es auch möglich wäre, einen oberleitungslosen Elektrobetrieb zu machen. Selbstverständlich ist das möglich, das geht in Bordeaux, das geht in Reims, ist alles in Grössenordnung auf Meeresniveau, wir sind da auf 700, 800, 900 Meter, wir haben da noch manchmal Winter, nichts desto trotz stellt sich die Frage, gäbe es technische Möglichkeiten, um eine Stromschiene zu verlegen.
Wir sehen da in der Mitte des schwarzen oder gelben Tram(geleises) eine Stromschiene. Und die Stromschiene kann ja nicht immer unter Strom sein, wie in einer U-Bahn in London oder Paris, sondern soll erst dann unter Strom gesetzt werden, wenn der Zug kommt, sonst hätte jeder Fussgänger und jeder Velofahrer ein Problem.
Die Stromschiene wird unter Strom gesetzt durch Funk, das ist technisch möglich, das ist bewiesen, in Frankreich gibt es diese Systeme, aber in Frankreich hat es nicht diesen Schnee, den wir manchmal haben, hat es auch kein Eis, hat vielleicht etwas weniger Nebel, und der ganze Funkenschlag funktioniert. Das sind ganz andere Fahrzeuge, als wir da einsetzen werden, die sind viel leichter, das sind Trams, das sind Zwei-Fahrmotoren, wir haben Acht-Fahrmotoren, wir müssen bergauf fahren können, bergab bremsen können – es ist viel schwieriger zu bremsen als aufwärts zu fahren – , und das geht mit den Trämli nicht.
Wir haben aber selbstverständlich mit dem Lieferanten aus Altenrhein – ohne Namen zu nennen -, abgeklärt, ob das möglich wäre – ich bin froh, dass es wenigstens einen gibt, der Eisenbahnen baut. Das ist nicht so einfach, wäre sehr kostenintensiv, massive Mehrkosten, ist in der Schweiz nicht erprobt, damit von den Zulassungsbehörden nicht abgenommen, also Zulassungsprobleme, und wird vom Hersteller auch nicht angeboten. Wenn ich ihm das in Auftrag geben würde und wir würden ein 10- 15-jähriges Projekt machen, dann wäre das vielleicht denkbar, aber ich glaube, dann sind wir am falschen Ort.
„Wir müssen andere Lösungen finden als oberleitungslosen Betrieb.“
Wir haben dann abgeklärt, ob es allenfalls möglich wäre
mit Akkumulatoren
zu fahren, sogenannte Supercabs, das sind grosse Akkumulatoren, die den Strom speichern können, damit die elektrische Traktion dann mit Batterie fährt.
Auch das ist an sich erprobt, bei Bahnen im Flachland, ist erprobt auf Meeresniveau. Wir haben einfach auch festgestellt, – wir haben das wirklich seriös abgeklärt, ich versichere Sie dafür – , dass dies zu massiv mehr Gewicht führen würden bei den Fahrzeugen, um eben die Akkumulatoren zu transportieren. Das ist kostenintensiv, die Zulassung in der Schweiz ist nicht gegeben und wird vom Hersteller ebenfalls nicht angeboten, und dann haben wir dann immer noch Fahrzeuge, die halt nicht neu sind. In der Zukunft werden wir Fahrzeuge haben, die älter sind, sei es von der Trogener Bahn oder seien es Fahrzeuge von heute, die wir teilweise eben auch noch brauchen, die könnten dann alle nicht mehr fahren, wenn wir keine Oberleitung mehr haben.
Und aus dem Grunde komme ich dann gerne nochmals darauf zurück, was wir alles unternehmen, damit die Fahrleitungsmasten nicht das ganze Dorf verunstalten. Da haben wir noch ein paar Ideen, wie wir das lösen können….“
Transkription: Erich Gmünder