Bald wird gekippt

14.08.2023 | Timo Züst
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Lange soll es nicht mehr dauern. Die Aushubdeponie Gmünden könnte in den nächsten Monaten den Betrieb aufnehmen – vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Anschliessend werden hier im Gebiet hinter der ARA Mühltobel rund 330‘000 Kubikmeter Material abgeladen. Die Deponie könnte allerdings deutlich schneller voll sein als der Kanton einst annahm.

Hinweis: Mehr über Kapazität und Art der Aushub-Deponie erfahren Sie hier.

«Nein, Werbung müssen wir keine machen. Die Nachfrage ist definitiv gross genug», sagt der Stv. Kantonsingenieur Urs Kast. Die Idee der Aushubdeponie Gmünden ist inzwischen 12 Jahre alt. Nun rückt die Eröffnung in greifbare Nähe. «Viel wurde bereits gemacht. Einen genauen Zeitplan können wir aber nicht nennen. Dafür sind wir viel zu wetterabhängig.» Ein gutes Beispiel dafür liefert das Forstamt Teufen. An diesem Mittwochnachmittag bleibt ihr Rückerfahrzeug stehen. «Der Boden ist nach den heftigen Regenfällen einfach zu nass. Da hineinzufahren, macht keinen Sinn», erklärt Forstwart Konrad Bodenmann. Die Aufgabe des Forstamts ist die komplette Rodung des Waldstücks bis hoch zur Krete. Diese Bäume müssen weg – sie stehen auf dem zukünftigen Deponiegebiet. Insgesamt fallen hier rund 450 Kubikmeter Holz an, das meiste davon Tannen. «Aber wir haben auch schon die eine oder andere Eiche gefunden.» Eigentlich eine «ringe» Arbeit für die Forstwarte Konrad Bodenmann, Ruedi Roth, Ramon Inderbitzin und Markus Räss. Wäre da nicht das unstete Wetter: «Angefangen haben wir vor zwei Wochen. Fahren konnten wir aber erst an drei Tagen.»

LKW-Pisten, Absetzbecken, Leitungen

Eine geeignete Geländekammer finden, eine Zufahrt für die LKWs bauen und dann das Aushubmaterial kippen: So kompliziert kann eine Deponie doch eigentlich nicht sein, oder? «So einfach ist es leider nicht. Nur schon die Planung braucht viel Zeit. Und es gibt auch noch einiges zu tun», erklärt Urs Kast. Denn eine Deponie hat viele Auflagen zu erfüllen. Eine davon ist der Gewässerschutz. Deshalb werden in den kommenden Monaten noch zwei Absetzbecken gebaut. Über Sickerleitungen wird das Wasser, das durch das frisch deponierte Aushubmaterial fliesst, hierhergeleitet. «So können sich die Feststoffe absetzten, bevor das Wasser in den Rotbach fliesst.» Geplant sind zwei Becken: eins 310 Quadratmeter und eins 230 Quadratmeter gross. Auch die entsprechenden Sickerleitungen müssen noch erstellt und die LKW-Pisten teilweise erweitert werden. Aber dann wäre die Deponie grundsätzlich betriebsbereit: Der Einlenker bei der ARA wurde ausgebaut, Werksleitungen und LKW-Waage installiert, der Wanderweg umgelegt und die Abklärungen bezüglich Stromleitung gemacht. «Das war eine der heikelsten Fragen. Inzwischen haben wir ein strenges Sicherheitskonzept ausgearbeitet, das den Deponiebetrieb unterhalb der Stromleitungen ermöglicht», erklärt Urs Kast. Diese Leitungen von SAK und Axpo sollen nach auch in Zukunft hier durchführen. Allerdings rund 18 Meter weiter oben. «Nach dem Auffüllen werden neue Masten gebaut.»

10 statt 15 Jahre

Die Aushubdeponie Gmünden hat eine Kapazität von 330‘000 Kubikmetern. Das klingt nach einer grossen Zahl. Sie ist aber rasch relativiert, wenn sie mit dem kantonalen Bedarf verglichen wird. Dieser beträgt laut Schätzungen des Kantons in den nächsten 20 Jahren rund 120’000 Kubikmeter pro Jahr oder insgesamt 2,3 Mio. Kubik. Inzwischen geht der Kanton auch von einer deutlich kürzeren Betriebszeit der Deponie Gmünden aus. Vor zwei Jahren rechnete er mit rund 15 Jahren, jetzt sagt Urs Kast: «Gut möglich, dass die Deponie schon in 10 Jahren voll ist.» Dann wird dieses Gebiet übrigens renaturiert. Das gilt auch für die gerodeten Bäume. Für die Aufforstung rückt dann wieder das Forstamt Teufen an. «Wir werden einen naturnahen Waldrand mit Sträuchern und einen standortgerechten Baum-Mix anpflanzen. Wir bringen dann sicher auch Arten ein, die mit den steigenden Temperaturen besser zurechtkommen. Zum Beispiel Eichen, Lärchen oder Föhren», sagt Revierförster Thomas Wenk.  tiz

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