Das «untypische Festival» bringt bereits zum dritten Mal die Musik des Barockkomponisten J. S. Bach nach St. Gallen und ins Appenzellerland. Vom 15. bis 19. August finden an den Appenzeller Bachtagen 2018 Begegnungen mit bekannten Bach-Musikern, Künstlern verschiedener Genres und jungen Talenten aus der Region statt. Die Besuchenden können neue, umfassende «Bach-Bilder» entdecken.
Den Auftakt des Festivals bildet die Uraufführung der «Bach-Luther-Kantate» am Mittwoch, 15. August in der Kirche St. Laurenzen, St. Gallen. Das Werk setzt sich im Musik-Stil Bachs mit dem Schaffen des Reformators Martin Luther auseinander. Es handelt sich um eine Eigenkomposition von Rudolf Lutz (Musik) und Karl Graf (Libretto).
Ausflüge in Zeit und Raum
An den folgenden Tagen finden an bewährten und unkonventionellen Orten Begegnungen rund um die Musik von J. S. Bach statt: beim gemeinsamen Singen frühmorgens in der Kirche Stein, einer von Akkordeonklängen begleitete Wanderung entlang dem Goldibach, dem künstlerischen «Ausflug in Bachs Bilderwelt» durch Jugendliche der SBW Haus des Lernens, oder einer musikalischen Rundreise durch drei verschiedene Epochen und drei verschiedene Häuser der Geschichte im Appenzellerland.
Besondere Highlights sind die beiden Klavierrezitale der Bach-Interpretin par excellence, Angela Hewitt. Gleich an zwei Abenden können die Besuchenden unter anderem den gesamten ersten Teil vom «Wohltemperierten Klavier» im Lindensaal Teufen erleben.
Bereits 2014 und 2016 fand das Bach-Festival im Appenzellerland statt und lockte jeweils bis 4’000 Besuchende an. Dieses Jahr steht die Bach’sche Bilderwelt im Zentrum und wird den Zuschauenden mit für die Barockmusik untypisch kreativen Ansätzen ein umfassendes, individuelles Bach-Bild entstehen lassen.
Die Appenzeller Bachtage dürfen auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen: Seit mehr als zehn Jahren wird unter der Leitung von Rudolf Lutz jeden Monat eine Bachkantate aufgeführt. Im April 2018 begeisterten Rudolf Lutz und Karl Graf ausserdem mit ihrer Eigenkomposition rund um das Landsgemeindelied das Publikum in Trogen.
Die J. S. Bach-Stiftung, Initiantin der Bachtage, führt bis 2027 das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach (1685–1750) auf. Der Akzent liegt dabei auf einer umfassenden, aber untypischen Auseinandersetzung mit Bachs musikalischem Erbe. So wird Ende Juni erstmals eine Bachkantate auf dem 2’262 Meter hohen Gipfel des Chäserruggs stattfinden. pd.