Der ökumenische Jägerei-Gottesdienst fand letzten Sonntag unter freiem Himmel und mit tierischen Gästen statt.
Verena Hubmann
«Zuhause ist überall» – unter diesem Motto feierten die beiden Teufner Kirchen am 4. Juli ihren ökumenischen outdoor-Gottesdienst beim Restaurant Jägerei oberhalb von Teufen. Das Wolkenspiel am Himmel und das Grün von Wiesen und Wald boten eine eindrückliche Kulisse. Wie die Verantwortlichen für die Organisation trauten auch die Gäste dem Wetter, das bis am Nachmittag trocken blieb, und füllten die Bänke bis auf den letzten Platz.
Gleich zu Beginn des Gottesdienstes zeigte die Hornschildkröte Zola vom Walter Zoo keine Berührungsängste und begann vor versammelter Gemeinde am saftigen Gras zu zupfen. Sie war die Titelheldin dieses Familiengottesdienstes und liess die Reliklasse von Brigitte Heule und die beiden Pfarrpersonen Verena Hubmann und Stefan Staub danach fragen, was Zuhausesein denn eigentlich bedeutet.
Weil man gern mit der Familie zusammen ist, weil man sein eigenes Zimmer hat, weil es immer etwas Feines zu essen gibt – das waren die Antworten der 5. KlässlerInnen. Stefan Staub fühlt sich nicht zuletzt im Glauben zuhause; ausserdem sei es wichtig, nicht ständig auf das Glück der anderen zu schielen, sondern sich anzunehmen, wie man sei, mit allen Ecken und Rundungen, aber auch mit den Fähigkeiten. Für mich selbst sind es vor allem die Menschen, die mir das Gefühl von Zuhausesein geben; aber auch unser Körper ist eine Art Zuhause. Kümmern wir uns gut um ihn, hat unsere Seele Lust, darin zu wohnen.
Die Zoopädagogin Sonja Lötscher präsentierte während zweier Stunden die tierischen Gäste vom Walter Zoo, darunter die Königspython Julia und eine riesengrosse Achatschnecke. Jung und Alt waren von den Tieren und den lehrreichen Informationen zu den Tieren in Bann gezogen. Unvergesslich bleibt das Streicheln von Schlange Julia.
Musikalisch begleitete die Musikgesellschaft Teufen den Gottesdienst, und man hörte den MusikerInnen die Freude an, nach langer Pause wieder spielen und auftreten zu können.
Die Wurst vom Grill liessen sich im Anschluss an den Gottesdienst alle schmecken, bevor sie – viele zu Fuss – ihren Heimweg antraten. Einige Gäste liessen den festlichen und lebendigen Anlass auf der Terrasse der Jägerei in guter Gesellschaft ausklingen, bevor auch sie vor dem heftig einsetzenden Regen nach drinnen fliehen mussten.