Alle zwei Jahre organisiert die Katholische Pfarrei eine Erlebnis- und Ferienwoche für Kirchennahe und Kirchenferne. In diesem Jahr reisten sie in das blühende Kleinod südlich von Sizilien. Vom 5. – 12. April reisen 53 Personen aus Teufen und Umgebung für eine Ferienwoche auf die geschichtsträchtige Mittelmeerinsel Malta.
Am Ostersonntag, 5. April 2015 ging die Pfarreireise los. Am Mittag noch bei Schneegestöber in Teufen, lichtete sich der Himmel am frühen Nachmittag, und die Sonne kam zum Vorschein. Ob dies wohl ein gutes Omen für unsere Reise war? Tatsächlich, wir hatten die ganze Woche Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen um die 15° – 18°, es war jedoch leicht windig.
Ein VBSG-Bus holte die buntgemischte und fröhliche Schar von 53 Frauen und Männern im Appenzellerland ab und brachte uns nach Zürich-Kloten. Lustigerweise hatte der Chauffeur die Anzeigetafel vorne am Bus mit der Aufschrift: „Nächster Halt – Malta“ angeschrieben….somit wurden wir auf der Strasse und natürlich explizit auch auf der Autobahn von manchem Autofahrer leicht schief und grinsend angesehen.
Wo Paulus Schiffbruch erlitt
In Malta wohnten wir in der Gemeinde „Sliema“ im wunderschönen Hotel „The Victoria“. Von „Sliema“ aus war es eine kurze Fährenüberfahrt zur felsigen Halbinsel „Valletta“.
Montags besuchten wir dort die eindrückliche „St. John’s Co-Cathedrale“ (Johanniterorden). Nach der gemeinsamen, täglichen Morgenbesinnung hiess es am Dienstag Abfahrt nach St. Paul’s Bay. Auf diesem Eiland soll Apostel Paulus im Jahre 60 nach Chr. Schiffbruch erlitten haben.
Nachmittags zog die Wandergruppe los und marschierte zur Stadt Rabat. Vorbei an blühenden Wiesen und einer zauberhaften Wildblütenpracht in den Farben, rot, weiss, gelb und violett. Bei den „Chadwick Lakes“ genossen wir alle zusammen einen feinen Lunch.
Das Wunder mit der Fliegerbombe
Am Mittwoch konnten wir schon von weitem die mächtige Kuppel der „St. Marija Assunta“-Kirche in der Stadt „Mosta“ erkennen. Es ist die grösste Kirche in Malta und fasst 12‘000 Menschen.
Im Zweiten Weltkrieg erlebte die Kirche ein „Wunder“! Eine deutsche Fliegerbombe durchschlug die mächtige Kuppel während eines Gottesdienstes, explodierte jedoch nicht. Niemand wurde verletzt.
Anschliessend Weiterfahrt nach „Mgarr“ und auch dort wurden wir von unseren „Lunch-Damen“, Irene Hasler und Valeria Steiner mit einem neuen Menüplan überrascht.
Die Wandergruppe nahm die Klippenwanderung nach „Golden Bay“ unter die Füsse. Nicht wirklich ein leichtes Unterfangen in Malta. Es gibt keine (!) markierten Wanderwege, dafür unzählige, kleine „Trampelpfade, auf denen man sich selber orientieren muss…..
Blaue Grotte und Steinzeittempel
Am nächsten Tag stand ein weiteres „Highlight“ dieser Malta-Reise an. Besuch der „Blue Grotto“ (blaue Grotte) in der Nähe von „Zurrieq“.
Vorher besichtigten wir jedoch noch die Steinzeittempelanlage „Hagar Qim“.
Am kleinen Fischerhafen zur berühmten Bucht des „Wied iz-Zurrieq“ bestiegen wir kleine, bunte Fischerboote und schipperten in die „Blue Grotto“ am Fusse mächtiger Klippen.
Kristallklares, türkisblau schimmerndes Wasser und ein faszinierendes Farbenspiel liessen uns den Atmen anhalten. Was für ein imposantes Naturschauspiel.
Am Freitag war ein „freier Tag“. Ich buchte an der Quaianlage in „Sliema“ eine Hafenrundfahrt um den Naturhafen und seine diversen Buchten vom Wasser aus kennenzulernen. Vorbei an den Befestigungsanlagen, dem ehemaligen Lazarett, dem “Fort St. Elmo“, dem schicken Yachtclub, dem Kreuzfahrtschiffterminal, dem „French Dock“ und vorbei am Riesenkran des „China Dock“.
Ein weiterer Höhepunkt erfolgte am Samstag: Besuch der Insel „Gozo“ mit seinem berühmten „Azure Window“ (blaues Fenster). Das Felsentor des „Azure Window“ ragt 20 m hoch aus dem Wasser. Ein grandioser Anblick.
Viele Wege führen nach Rom…
Die Wandergruppe marschierte danach über den Küstentrail nach „Xlendi Bay“. Ein herrlicher Ausblick aufs weite Meer und eine wahre Blütenpracht belohnten uns. Ebenso halfen uns vereinzelte „Steinmännchen“ und Stefan Staubs Natel, den etwas schwierigen Weg hinab über Felsen zum Dorf Xlendi zu finden.
Auch das Wissen um „Viele Wege führen nach Rom“, gab uns die Hoffnung, doch noch irgendwann das Ziel zu erreichen und das herrliche Grill-Picknick geniessen zu können.
Nach dem Gottesdienst in der Kapelle in „Sliema“ hiess es dann am Sonntag bereits wieder Abschied von Malta zu nehmen. Die einen freuten sich bereits auf ihr Daheim im Appenzellerland, andere wären gerne noch einige Tag geblieben.
Wir haben hilfsbereite, fröhliche und herzliche Menschen und ein wunderschönes Kleinod in der Mitte des Mittelmeers kennenlernen dürfen.
Malta ist ein richtiges Bijou. Ein wahres Dorado für Taucher, Schnorchler, Sonnenhungrige, Partygänger und natürlich speziell auch für Kunst-, Geschichts- und Religionsinteressierte.
Ein herzliches Dankeschön an die beiden Organisatoren der Pfarreireise 2015, Diakon Stefan Staub und Stephen Braddock, sowie Irene Hasler und Valeria Steiner, welche trotz Linksverkehr, beschädigtem Seitenspiegel, Besuch auf einer maltesischen Polizeistation, einem nicht immer einwandfrei funktionierenden Navigationsgerät etc., stets abwechslungsreiche und feine Lunches an wunderschönen Örtlichkeiten hervorzauberten.
Yvonne Pfister, Leiterteam