«Ich glaube an das Gute im Menschen»

16.09.2024 | Hans Koller

Im Rahmen des Gottesdienstes zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag lud Diakon Stefan Staub den Korpskommandanten Thomas Süssli zu den bereits zur Tradition gewordenen Gesprächsrunden zur «Teufener Kirchenkanzel» in die Katholische Kirche zum Interview ein.

Der Teufner Diakon Stefan Staub kennt Thomas Süssli seit den Coronazeiten aus Gesprächen während Sterbeprozessbegleitungen. In einer anspruchsvollen Zeit des Umbruchs machen für Staub Zeiten des Innehaltens besonders Sinn, dazu lud er den obersten «Berufsmilitärler» Thomas Süssli zum Gespräch nach Teufen ein.

«Ich glaube an das Gute Im Menschen»

Diakon Stefan Staub versuchte sich mit seinen Fragen dem Menschen Thomas Süssli zu nähern. Süssli geht von einem positiven Menschbild aus und glaubt an das Gute in uns. Dieses Urvertrauen prägt sein Denken und Handeln. Die Kraft dazu schöpft er aus vielen Begegnungen, welche er täglich macht. Er hofft, dass wir unsere Werte erhalten können, was in einer Zeit, in der Gesellschaften sich polarisieren, gar nicht einfach ist. Wir müssen uns wieder vermehrt auf uns besinnen. Anstatt zu suchen, was uns unterscheidet.

«Angst im Osten ist grösser»

In seiner Funktion als «Armeechef» hat er den Osten von Europa bereist und festgestellt, dass die Angst in Osteuropa grösser ist als hier. «Ja, die Lage ist ernst», meint er. Die Ukraine aufgeben könne nie eine Lösung sein, um auf Frieden zu hoffen. Russland werde sich damit nicht begnügen und neue territoriale Forderungen an Osteuropa stellen. Europa müsse deshalb bereit sein sich zu verteidigen. Dazu müsse auch die Schweiz inmitten Europas ihren Beitrag leisten und es sei trotzdem möglich, als Nation neutral zu bleiben im Sinne einer Friedensicherung. Für diese Sicherung müssten schlussendlich alle ihren Beitrag leisten.

Zeitenwende ein Modewort?

Global betrachtet sieht Süssli in vielen Ländern eine Abkehr von der Ordnung der letzten 30 Jahre. Immer mehr Länder widersetzen sich den Werten der westlichen Welt und lehnen diese ab. Die zunehmende Polarisierung macht Angst. Unberechenbare Regierungen nehmen zu, die Veränderungen durch den digitalen Raum unterstützen dies und es gilt sich neu zu orientieren. Ein Krieg zu verhindern, beginnt mit der Verteidigung und der Bereitschaft, unsere Souveränität zu erhalten. Es gilt, schon bei Cyberattacken wach zu sein. Eine Welt des Konsenses löst sich auf, folglich muss man mehr als von einer Zeitenwende sprechen. 

Druck spürbar

Angesprochen auf die Frage, als General amten zu müssen, hält Süssli inne. Er ist sich der grossen Verantwortung bewusst, welche auf ihn zukäme, der Druck wäre sicher immens, dies spüre er schon jetzt. Kraft dazu gebe ihm aber sein fester Glaube, das Richtige zu tun.

Mit Freude überzeugen

Abschliessend meinte Thomas Süssli, man dürfe das Leben auch in anspruchsvollen Zeiten geniessen und sich freuen. Denn Freude erzeuge Gefolgschaft und mit Freude gelänge es uns, etwas zu bewegen und beeindruckend zu überzeugen. Daraus entstehe Kraft und diese können wir uns einander alle geben.

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