«Protest/Architektur» und «SRF»

11.04.2024 | Nerina Keller
Zeughaus Teufen, Protest Architektur, Vernissage
Die Vernissage der Ausstellung «Protest/Architektur» im Zeughaus vom vergangenen Samstag war gut besucht. Fotos: Daniel Ammann

Am Samstag feierte die neue Ausstellung «Protest/Architektur» im Zeughaus Vernissage. Und genau darum geht es: um Proteste und Architektur. Wie das zusammenpasst, erklärt Kuratorin Lilia Glanzmann im Kurzinterview. Und diesen Sonntag steht bereits das nächste Highlight im Zeughaus an: Das SRF ist mit der Radio-Sendung Persönlich zu Besuch (Kasten unten).

Seit Samstag ist bei euch die Ausstellung mit dem Titel «Protest/Architektur» zu sehen. Worum geht es?

Anhand ausgewählter Fälle erkundet die Ausstellung die komplexe Beziehung zwischen Architektur und Protest: Von improvisierten Barrikaden bis hin zu kunstvollen Zeltstädten und Bauhütten zeigt sie, wie Menschen auf der ganzen Welt die gebaute Umgebung nutzen, um für ihre Überzeugungen und Ideen einzustehen.

Ihr habt die Ausstellung des Deutschen Architekturmuseums und des Museums für angewandte Kunst teilweise übernommen und angepasst. Wieso hat euch zwei dieses Thema interessiert?

Es war eine schöne Möglichkeit für eine Kooperation mit den beiden Häusern, als CH-Position. Eine unserer drei Ausstellungen im Mittelgeschoss widmen wir jeweils der Baukultur. Hier ist es interessant, die Architektur auch in unterschiedlichen Kontexten zu untersuchen. 

Wenn in Teufen mal der Verkehr stockt, liegt das an der Viehschau, der Fasnacht oder einem sehr seltenen Klimaprotest (2019). Sind hier Themen wie die «Occupy Wall Street»-Bewegung von der in der Ausstellung Bilder zu sehen sind nicht etwas fern?

Es gibt in der Ausstellung sehr viele Bilder von Protesten weltweit: Von Farmers-Protesten über den Sturm aufs Capitol bis hin zu Neuchlen-Anschwilen 1990. Diese Spannweite zeigt, wie unterschiedlich die Themen sind, für die die Menschen einstehen. Und die sich dann eben architektonisch zeigen.

Diese Architektur untersucht die Ausstellung: fünf architektonische Typologien, die allen Protesten gleich sind. Ready Mades, Verzögerungsarchitektur, ingenieurhafte Bauten, Barrikaden und Entwürfe von Planern und Planerinnen – diese sind in der Zeitung, die zur Ausstellung erscheint, von Architektinnen wie Rahel Lämmler, Marcel Bächtiger, Ivo Barão, Sauter von Moos und Nicolas de Courten untersucht und besprochen.

Bei Protesten geht es immer auch um Politik. Im Dachgeschoss über der aktuellen Ausstellung ist die Grubenmann-Sammlung untergebracht. Ist die heutige Architektur im Vergleich zu damals «protestierend» bzw. visionär genug?

Bei der Ausstellung geht es eben um die eben genannten architektonischen Typologien, die Bilder gehen zurück bis 1830 – also auch in die Zeit Grubenmanns. Politik ist kein Thema.

«Politisch» war aber der Auftritt von Alt-Ständerat und Anwalt Paul Rechsteiner an der Vernissage. Weshalb hat er dort gesprochen und worüber?

An der Vernissage sprachen Kulturdirektor Alfred Stricker zur Wichtigkeit von Museen und Ausstellungen, DAM-Kuratoren Oliver Elser und Anna-Maria Mayerhofer zur Ausstellung und Architektur, der Filmer Oliver Hardt zu seinem Werk und Paul Rechsteiner als damaliger Beobachter von Neuchlen-Anschwilen. Alle der Reden waren im Kontext der Eröffnung der Ausstellung und ohne politischen Kontext – die sich ja eben mit Architektur beschäftigt.

Und was hat es mit dem Strahlholz auf sich? Die Haltestelle in Richtung Bühler ist auf den Fotos zu sehen.

Seit 1990 verwandelt sich das Wartehäuschen in einen Kunstraum, der Kanton hat Postkarten aus dieser Ausstellung seit 2008 gesammelt. Ein schöner Einblick und ein schönes Beispiel, wie Menschen einer Idee Raum geben.

Für wen ist die Ausstellung besonders spannend?
Natürlich für alle Menschen, wie immer.

SRF mit «Persönlich» zu Gast im Zeughaus

Am kommenden Sonntag, dem 14. April, ist das SRF mit der Radio-Sendung Persönlich zu Gast in Teufen. Zu Gast in der Gesprächsrunde sind diesmal die Bauernmalerin Theres Tobler und der Pferdeflüsterer Walter Gegenschatz. Lilia Glanzmann sagt dazu: «Das SRF wollte schon lange einmal aus dem Kanton Appenzell Ausserrhoden senden. Das Zeughaus ist die ideale Location dafür.» Die Organisation sei grösstenteils vom SRF übernommen worden. Bereits Wochen vor der Sendung kamen Mitarbeitende des SRF nach Teufen, um zu verkabeln und die nötigen Vorbereitungen zu treffen. «Wir haben Platz für 200 Besuchende und freuen uns über viele Zuschauerinnen und Zuschauer», sagt die Kuratorin. «Und wer es nicht zu uns schafft oder keinen Platz mehr bekommt, kann die Sendung um 10 Uhr live auf SRF1 hören.»

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