Es gehört bereits zur Tradition, dass am Weihnachtsanlass des Gönnervereins auch Gäste herzlich willkommen sind. Dieses Jahr wird der renommierte Bündner Architekt und ETH Professor Gion A. Caminada zum Thema «Orte schaffen » wesentliche Überlegungen aus seiner Erfahrung vortragen.
Gion Caminada wurde mehrfach für sein Schaffen ausgezeichnet. Bekannt wurde er durch den Bau der «Stiva da morts» (Totenstube) in Vrin, seiner Wohn- und Heimatgemeinde, verbunden mit der Belebung des Dorfes durch besondere architektonische Eingriffe. «Ich versuche mit meinen Projekten Phantasie und Realität zu verbinden», sagt er.
Wäre eine Idee nur realistisch, würde sich nicht viel verändern. «Es braucht das imaginierte Ereignis, einen Traum auch.» Arbeitete er aber nur utopisch, wäre er arbeitslos, würde gar nicht wahrgenommen.
Die Grenzen, wo das Utopische beginnen darf und enden muss, gelte es immer wieder neu auszuloten.
Fürsprecher des Grubenmann-Museums
Einen besonderen Bezug hat Caminada zu den Baumeistern Grubenmann. Ihr Erbe sei bei ihm und seinen Studenten an der ETH sehr lebendig, sagt er. Er war auch einer der Fachexperten zur Beurteilung und Erarbeitung eines Konzepts für die künftige Nutzung des Zeughauses, wo er sich als leidenschaftlicher Fürsprecher für die Idee des Grubenmann Museums äusserte.
Aus seinem Brief am 3. April 2003 an die damalige Kulturkommission: «Das Appenzell verfügt über ein kulturelles Erbe, das von einer Eigenständigkeit geprägt ist. Aus der Ferne betrachtet, wirkt die Region als Schweizerischer Sonderfall schlechthin. Gerade in unserer Zeit der Globalisierung gewinnen solche Regionen, die authentisch geprägt sind, an Bedeutung.»
Die Veranstaltung ist öffentlich. Wir bitten um eine Anmeldung an Zeughaus Teufen, «Freunde des Grubenmann-Museums». info@ zeughausteufen.ch. Tel. 071 335 80 30.
Zeughaus, Donnerstag 7. Dezember 18 Uhr im Grubenmann-Museum