Laut den Appenzeller Bahnen präjudizieren die Arbeiten beim Bahnhof Teufen die Ortsdurchfahrt nicht. Foto: tiz
Timo Züst
Gestern Abend fand in Gais die Generalversammlung der Appenzeller Bahnen AG statt. Teil der Anlasses war auch eine Rede von Direktor Thomas Baumgartner. Unter anderem ging er kurz auf die Situation in Teufen ein. Die TP hat hier die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt.
Warum ist Teufen wichtig für die Appenzeller Bahnen (AB)?
Teufen ist mit täglich fast 1500 ein- und aussteigender Personen einer der meist frequentierten Bahnhöfe der Appenzeller Bahnen.
Warum muss der Bahnhof Teufen umgebaut werden?
Auf diese Frage lieferte Thomas Baumgartner zwei Antworten. Der Reihe nach.
Kundenfreundlichkeit: Heute ist das Mittelperron nicht überdacht. Die Bahnkunden werden bei schlechter Witterung also «im Regen stehen gelassen». Ausserdem ist wegen des Zugangs über Hilfstritte ebenerdiges Einsteigen in die Züge heute nicht möglich.
Kapazität: Der Bahnhof Teufen hat zwei Gleise. Der Fahrplan der AB sieht aber vor, dass jeweils drei Züge gleichzeitig hier zu stehen kommen. Deshalb müssen die AB derzeit nach Steigbach ausweichen. Das führt zu Leerfahrten, Kosten und Wartezeiten an den Bahnübergängen.
Wird das Bahnhofgebäude abgebrochen?
Nein. Die AB plant lediglich einen Umbau der Gleis- und Perronanlagen.
Was sagen die AB zur Petition «Marschhalt Ortsdurchfahrt Teufen»?
Thomas Baumgartner wies diesbezüglich auf die Folgen eines Verzichts auf den Baustart beim Bahnhof Teufen hin. Ein solcher Stopp hätte eine jahrelange Verzögerung zur Folge. Denn die AB haben kein anderes bewilligungsfähiges Projekt in der Schublade. Damit könnte auch die Umsetzungsfrist des Behindertengleichstellungsgesetz in vier Jahren nicht eingehalten werden.
Wann soll der Umbau am Bahnhof also starten?
Die Bauarbeiten beginnen unmittelbar, sobald die AB die entsprechende Genehmigung des Bundesamtes für Verkehrt (BAV) erhalten haben. Diese wird in Kürze erwartet.
Ist damit die Doppelspur in Stein gemeisselt?
Nein. Laut Thomas Baumgartner präjudiziert der Bahnhofumbau die Art der Streckenführung durch das Dorf nicht. Ob weiterhin einspurig oder neu doppelspurig gefahren wird, habe keinen Einfluss auf die Arbeiten am Bahnhof.
Wie weit ist denn nun die Planung der Ortsdurchfahrt?
Das entsprechende Auflageprojekt ist nahezu fertig. Darin sind auch «bahnfremde» Themen wie die Sanierung der Hangbrücke, ein durchgehendes Trottoir oder Verbesserungen für den Veloverkehr enthalten. Derzeit arbeiten AB, Kanton und Gemeinde noch immer an der im April angekündigten Standortbestimmung. Dabei werden verschiedenste Aspekte des Projekts noch einmal überprüft. Über die Ergebnisse dieser Analyse soll im Frühherbst informiert werden.
Ein Wort zum Schluss?
Thomas Baumgartner: «Eines ist klar: Nichts tun bringt niemanden etwas. Die Dorfgestaltung setzt ein Handeln voraus. Die AB sind weiterhin bereit, ihren Beitrag zu leisten. Denn auch klar ist: Der heutige Zustand ist in keiner Weise nutzerfreundlich, weder für den Langsamverkehr noch für die Bahn oder den PW-Verkehr.»