Ausserrhodens Bevölkerung ist mit ihrem Leben zufrieden. Zwar hinkt Appenzell Ausserrhoden heute im Bevölkerungswachstum dem Schweizer Durchschnitt hinterher. Doch dank der tiefen Arbeitslosigkeit, den vielen Unternehmensgründungen und der tiefen Steuerbelastung für Unternehmen sind die Anzeichen für eine gute künftige Entwicklung positiv. Dies zeigt der Monitoringbericht 2013 des Regierungsrates.
Mit der Erhebung von umfangreichem Datenmaterial lässt der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden jährlich die Entwicklung des Kantons durch die Firma ecopol analysieren. Damit schafft der Regierungsrat u.a. die Basis für künftige strategische und politische Entscheide. Der Monitoringbericht 2013 berücksichtigt Zahlen bis Ende 2012 und bestätigt in einigen Bereichen die Ergebnisse der Vorjahre: Appenzell Ausserrhoden ist noch nicht ganz auf Kurs; die Zeichen für die Zukunft sind aber positiv.
Bevölkerung
Die Wohnbevölkerung Ausserrhodens wuchs 2012 um 125 Personen (0,2 %). Der Pfeiler der Bevölkerungszunahme in Ausserrhoden ist dabei die Zuwanderung aus dem Ausland. Die neuen Einwohnerinnen und Einwohner konzentrieren sich vor allem auf die Gemeinden des Appenzeller Mittellandes. Die familienpolitischen Bemühungen haben noch nicht ganz gegriffen; so musste die Hälfte der Gemeinden einen Bevölkerungsrückgang verkraften. Vor allem Personen mit guter Ausbildung haben den Kanton verlassen. Erfreulich ist das Bildungsniveau: Der Anteil Jugendlicher mit einem Maturitätszeugnis (gymnasiale und Berufsmatura) steigt jährlich. Auch ist die Lebenszufriedenheit im Kanton seit Jahren hoch.
Wirtschaft
Das Wirtschaftswachstum in Ausserrhoden lag über dem Schweizer Durchschnitt. Für den Wohlstand ist aber die Entwicklung des Einkommens aussagekräftiger. Und dieses ist trotz Bevölkerungsanstieg um 1,7 % geschrumpft. Die Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise sind noch immer spürbar. Die Ausserrhoder Wirtschaft exportiert viel; umso schmerzlicher ist der Rückgang der Exporte. Doch auch im wirtschaftlichen Bereich stimmen die Zahlen positiv: Die Beschäftigung ist nach dem Krisenjahr 2009 wieder gestiegen, ebenso die Steuerkraft. Und diese lässt den Ressourcenindex für das Jahr 2014 auf 84,8 steigen. Appenzell Ausserrhoden verzeichnet diesbezüglich gar den stärksten Anstieg aller Kantone. Schliesslich bewegen sich die Neugründungen von Unternehmen weiter auf hohem Niveau.
Lebensraum
Der Schutz und die Erhaltung des Lebensraums sind in den letzten Jahren gelungen. Seit 2008 gibt es mehr Naturschutzzonen sowie Qualitäts- und Vernetzungsflächen in der Landwirtschaftszone. Und die Ausserrhoder Luft ist seit jeher gut; aber in keinem Jahr seit Beginn der Messreihe (2002) wurde eine so geringe Schadstoffbelastung der Luft gemessen wie 2012.
Bauen und Wohnen
Der Bauboom ist spürbar: Im Jahr 2011 wurden 283 neuen Wohnungen gebaut – ein Spitzenwert. Die Neubauquote erreichte damit fast den Schweizer Durchschnittswert. Die Leerwohnungsziffer signalisiert noch kein Überangebot an Wohnungen, ist aber im Kantonsvergleich relativ hoch. Seit 2010 steigen die Immobilienpreise in Appenzell Ausserrhoden etwa gleich stark wie im Mittel der Schweiz. Altbauwohnungen sind nach wie vor schwer zu vermieten oder zu verkaufen. Der Rückgang der Bauzonenreserven setzte sich fort; Ausserrhoden weist im interkantonalen Vergleich kleine Bauzonenreserven aus.
Öffentliche Finanzen
In den letzten beiden Jahren schlossen die Ausserrhoder Staatsrechnungen mit Defiziten. Die Voranschläge 2013 und 2014 und die Finanzplanung 2015 weisen auch noch rote Zahlen aus. Die Bruttoverschuldung sowohl beim Kanton als auch bei den Gemeinden ist gestiegen – und das Nettovermögen gesunken. Die Vermögenslage von Appenzell Ausserrhoden ist aber als gut zu bewerten. Der Regierungsrat hat Massnahmen zur Entlastung des Staatshaushaltes sowie eine Aufgabenüberprüfung eingeleitet, damit der Haushalt ab 2016 wieder ausgeglichen sein wird. Im Steuerwettbewerb für natürliche Personen hat Ausserrhoden in den letzten Jahren einige Plätze verloren; bei juristischen Personen bleibt der Kanton nach wie vor in den Top-Positionen vertreten.
Der Monitoringbericht 2013 kann abgerufen werden unter: http://www.ar.ch/regierungsrat/monitoring/