Der April macht bekanntlich, was er will. Dass er durchgehend so kühl und nass ist wie heuer, war in den vergangenen Jahren aber eher selten der Fall. Für die Teufner Wasserversorgung waren diese Wochen wertvoll: Sie haben die Quellspeicher vor dem «grossen Füllen» mit Frischwasser angereichert.
Meldepflicht für «Pools»
Beim ersten Blick nach draussen «löscht es einem grad ab»: grau, kalt, Dauerregen. Tage wie heute waren in diesem April keine Seltenheit – dazu kamen teils Schnee und kräftiger Wind. Was anderen aufs Gemüt drückt, erfreut Thomas Oehri. Auch der Leiter der Teufner Wasserversorgung mag zwar die Sonne, aber dieser «wüeschte» April kam heuer gerade richtig: «Das Schmelzwasser hat dieses Jahr wirklich komplett gefehlt. Normalerweise können wir davon lange zehren.» Was er damit meint: Der langsam schmelzende Schnee füllt die Quellen, von denen Teufen über die Hälfte seines Trinkwassers bezieht. Heuer blieb diese Wasserlieferung fast komplett aus. Damit kam dem April eine besondere Bedeutung zu. «Wäre es nun sehr früh sehr warm geworden, hätten wir wohl deutlich mehr zusätzliches Wasser beziehen müssen.» Das liegt aber nicht nur an den fehlenden Reserven, sondern auch am rasant steigenden Wasserverbrauch.
Badi und Pools
Noch kann man sich das kaum vorstellen, aber in einer Woche beginnt bereits die Freibad-Saison. Für den Sprung ins kühle Nass muss dieses aber erst geliefert werden – rund 2400 Kubikmeter davon. «So eine grosse Menge ist eine Belastung für das System. Deshalb koordinieren und planen wir das jeweils.» Inzwischen sind die Becken der Badi gefüllt. Die meisten privaten Pools sind aber noch leer. Ihre Besitzer denken noch nicht ans Schwimmen. Schuld daran ist das kühle Wetter. «Normalerweise sind um diese Zeit viele schon gefüllt. Heuer verschiebt sich das in den Mai. Perfekt für uns», sagt Thomas Oehri. Denn: Inzwischen sind die Quellen wieder randvoll. Wie lange die Wasserversorgung von dieser Aufstockung profitieren kann, ist allerdings nur schwer abschätzbar. «Das hängt einerseits von den kommenden Regenmengen und vom Verbrauch ab. Aber ich gehe von mindestens zwei Wochen aus.»
Auf sauberes Wasser warten
Starkregen überlastet nicht nur die Kanalisation und füllt so manchen Keller. Auch die Quellen kommen dabei an den Anschlag. Für die Wasserversorgung bedeutet das: Genau hinschauen. Wenn der Trübungswert des Wassers den Grenzwert übersteigt, wird es statt in den Trinkwasserkreislauf direkt in den Bach abgeleitet. «Erst wenn der Sedimentanteil wieder niedrig bzw. das Wasser rein genug ist, zapfen wir die Quelle wieder an», erklärt Thomas Oehri. Mehr zu den Teufner Quellen und deren Fassungen lesen Sie hier. Generell gilt: Sowohl die «Quelle West» als auch die «Quelle Ost» liefern nach wie vor verlässlich Wasser in sehr guter Qualität. «Längerfristig wären vor allem wenig Niederschlag und wenig Schnee problematisch. Wir können aber immer Fremdwasser von der ‘RWAM’ und ‘RWSG’ beziehen.» tiz