Als erster Kanton kann Ausserrhoden schweizweit – unter www.ar.ch/3d – dreidimensional besucht werden.Dies eröffnet vielfältige Möglichkeiten für Verwaltung, Planer, Bauherrschaften und Tourismus, wie die Ratskanzlei mitteilt.
Möglich macht dies ein neu entwickeltes 3D-Geoportal, das vielfältige Einsatzgebiete bietet: So kann es für die Beurteilung von raumplanerischen Fragen beigezogen werden oder verschiedene Auswertungen im Bereich Lärm, Energie oder Wald vereinfachen. Auch können Bauprojekte im 3D-Modell visualisiert werden; aber auch im Tourismusmarketing sind neue Wege denkbar.

Ansicht von Teufen mit der Grubenmannkirche im 3D-Geoportal.
Besseres Angebot als Google Earth
Appenzell Ausserrhoden beschreitet mit dem 3D-Geoportal Neuland und bietet mehr als die herkömmlichen Kartenservices wie beispielsweise Google Earth. Das Ausserrhoder Modell stellt die dreidimensionalen Informationen des Kantons vollflächig zur Verfügung und zeigt Gebäude, Gelände und Bäume in einer möglichst wirklichkeitsnahen Darstellung. So wurden ca. 26‘000 Gebäude modelliert und rund 900‘000 Bäume integriert. Knapp 2.6 Milliarden Höhenpunkte wurden bei der Befliegung des Kantonsgebietes im Laserscanverfahren erhoben. Diese Punkte bilden ein hervorragendes Geländemodell, das für viele grossflächigen Abklärungen genügt und bereits rege benutzt wird. Auch ein genaues Orthofoto mit einer Auflösung von 10cm ist ein Produkt aus den Flügen von 2009; dieses wird unter www.geoportal.ch bereitgestellt.
Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
Entwickelt wurde das Portal durch die Herisauer GEOINFO AG zusammen mit der kantonalen GIS-Fachstelle; basierend auf der 3D-Software von „Agency9“. Die Daten sind kantonales Eigentum und urheberrechtlich geschützt. Sie sind zur Betrachtung kostenlos und werden gegen eine Gebühr zur Bearbeitung abgegeben. So können die Nutzenden umstrittene Bauprojekte ins Modell integrieren und beispielsweise der Bevölkerung oder den Betroffenen Ansichten aus allen Lagen ermöglichen. Die Gesamtkosten für Entwicklung und Realisation betrugen rund ½ Million Franken. Der Kanton Appenzell Ausserrhoden hat sich diese Investition geleistet, auch weil er mit seinem Regierungsprogramm-Projekt „Bauen und Wohnen“ wegen der vielen Altbauten und der geschützten Ortsbilder grossen Herausforderungen gegenüber steht. pd.