Nur noch 5 Tage, dann macht die Anspannung je nachdem Freude oder Enttäuschung Platz.
Am 18. Januar 2015 punkt elf Uhr schliessen die Urnen, und rund eine Stunde später ist das Resultat ausgezählt. Im “Final Countdown” zählen wir rückwärts und beleuchten jeden Tag einen Aspekt der Abstimmung oder lassen jemanden zu Wort kommen – lassen Sie sich überraschen!
Falls der Tunnel realisiert würde, müssten die beiden Wohnhäuser unmittelbar vor dem westlichen Tunnelportal im Stofel abgerissen werden.
Betroffen wären die Liegenschaften Hauptstrasse 16 (rechts) von Philipp Kuhn und Hauptstrasse 18 von Annelies Egger-Graf. Also eine ganz besondere Situation für die beiden Hausbesitzer.
Wir haben Annelies Egger gefragt, wie sie entscheiden wird.
„Nur noch wenige Tage sind es bis zur Abstimmung und ich weiss einfach nicht, wie ich stimmen soll. Ich befinde mich nämlich im Zustand zwischen „Fuul und Lätz“, wie man so schön sagt. Das heisst, beide Varianten, Tunnel und Doppelspur haben für mich grosse Nachteile.
Tunnel ja – aber …
Eigentlich bin ich ja sehr für die Tunnelierung. Das wäre die beste Lösung. Dass jedoch zwei Wohnhäuser geopfert werden müssen, damit bin ich nicht einverstanden. Meiner Meinung nach könnte man doch das Tunnelportal weiter nach Osten in den unbebauten Hang setzen. Denn es würde mich sehr schmerzen, mein Haus aufzugeben. Meine Stube mit einer Aussicht auf den Alpstein, so prächtig, wie ich sie wohl nirgends mehr bekomme.
Seit 1968 wohne ich darin. Zuerst zusammen mit meiner Mutter. Als sie 1976 starb, haben wir das Haus übernommen. Hier ist unsere Tochter aufgewachsen. Hans, mein verstorbener Mann, und ich haben das ganze Pensionsgeld und viel Erspartes reingesteckt, alle Hypotheken abbezahlt, Dach und Fassade gemacht und eine neue Heizung installiert. Ob ich mir aus der Entschädigung für das Haus eine schöne Wohnung leisten könnte, weiss ich nicht, denn über die ungefähr zu erwartende Summe wurde nie gesprochen. Auch Realersatz war kein Thema.
Ich schwebe also, was meine finanzielle Situation angeht, im Falle der Realisierung des Tunnels völlig im Dunkeln.
Doppelspur nein
Ganz klar bin ich jedoch auch gegen die Doppelspur. Da muss man kein Fachmann sein, um zu erkennen, dass dies eine sehr schlechte Lösung ist. Ich bin oft zu Fuss mit dem Hund unterwegs und male mir aus, wie gefährlich es sein würde, zwischen Autos und zwei sich kreuzenden Zügen, die Strasse zu überqueren. Ich denke vor allem an die Schulkinder, welche dies mehrmals täglich tun müssen und auch an die Velofahrer.“
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