Seit dem Saisonstart der Leichtathleten am 24. Oktober ist Andrea Trachsler für die Geschicke des Nachwuchses mit rund 50 Kindern und 16 Trainern verantwortlich. Nach 12 Jahren will der bisherige Hauptverantwortliche Hans Koller neue Herausforderungen annehmen und hat die Leitung des Nachwuchses weitergegeben.
Für die Kinder ist seine Nachfolgerin Andrea Trachsler ein Glücksfall. Als Sportlehrerin und ehemalige Mehrkämpferin bringt die gebürtige Appenzellerin das nötige Fachwissen mit – und mit ihrer Begeisterung auch die Motivation, die Kinder in ihren Bann zu ziehen und sie für die Leichtathletik zu begeistern.
Unterstützt wird sie vom bisherigen Leiterteam mit Routiniers wie Vigi Meier oder der jugendlichen SM Medaillengewinnerin Sarah Graf.
Andrea Trachsler: «Ich fühle mich im Verein getragen»
Interview: Hans KollerDu stammst ursprünglich aus Appenzell. Wie bist du zur Leichtathletik in Teufen gekommen?
Das war recht einfach. Die Leichtathletik Teufen war schon vor 10 Jahren regional verankert. Kollegen machten mich zusätzlich auf die tolle Kameradschaft und die kompetenten Trainer aufmerksam. In der Tat wurde ich sehr schnell aufgenommen und fühle mich seither wohl im Kreise der «Rotgelben».
Was fasziniert dich überhaupt an der Leichtathletik?
Leichtathletik ist wohl eine der vielseitigsten Sportarten. Von den Läufen über die Sprünge bis zu den Würfen werden die unterschiedlichsten Fähigkeiten abverlangt. Mit der Faszination von dieser Komplexität landete ich im Mehrkampf.
In welchen Disziplinen fühlst du dich am wohlsten?
Eigentlich liebe ich alle Disziplinen. Hürden und Weitsprung behagen mir wohl am meisten. Als Zuschauerin war ich vom Stabhochsprung begeistert. Mit der Wahl des Zehnkampfes statt dem für Frauen angebotenen Siebenkampf erhielt ich auch die Möglichkeit, diese wohl anspruchsvollste Technik zu erlernen. Das Studium zur Sportlehrerin ermöglichte mir weiter, die Basis für alle Disziplinen zu legen. So konnte ich an Wettkämpfen das Motto «Höher, weiter, schneller» ausleben.
Hauptverantwortung zu übernehmen nimmt viel Zeit in Anspruch. Weshalb reizt dich diese Aufgabe trotzdem?
Ich liebe im TV Teufen den Zusammenhalt, sei es unter den Athleten, aber auch unter den Trainern. Wir sind ein grosses und motiviertes Leiterteam. Ich fühle mich im Verein getragen und hoffe, im Team einen erfolgreichen Weg einschlagen zu können. Was gibt es Schöneres zu erleben als dankbare Kinderaugen strahlen zu sehen. Zudem liebe ich es, die Begeisterung für die regelmässige
Bewegung und insbesondere für die Leichtathletik an die Kinder weiterzugeben.
Du arbeitest an der Sportschule Appenzellerland mit nationalen Nachwuchstalenten. In der Nachwuchsriege übernimmst du die Verantwortung für Einsteiger. Gibt es Gemeinsamkeiten? Worin bestehen die grossen Unterschiede?
In der Nachwuchsabteilung werden die Basiselemente der einzelnen Techniken erlernt. Das Schwergewicht wird auf koordina-tive Fähigkeiten und die Basisbewegungen des Laufen, Springen und Werfen gelegt, und wenn vieles davon auch spielerisch in grosser Bewegungsvielfalt erlebt werden kann, ist schon viel erreicht.
In der Sportschule Appenzellerland trainieren Athleten bis zu 8 Trainingseinheiten wöchentlich. Es gilt dabei, die Schwerpunkte auf die Details der Techniken zu legen und möglichst nahe an der Zielbewegung zu trainieren. Zudem ist es bewundernswert, mit wieviel Organisationsfähigkeit, Selbständigkeit und Durchhaltewillen die Nachwuchstalente Sport und Schule meistern.
Beides zusammen stellt für mich die einzigartige Möglichkeit dar, Basis und Spitze gleichzeitig aktiv erleben zu dürfen. Wäre natürlich toll, Kinder aus der «eigenen» Nachwuchsabteilung auch in der Sportschule begleiten zu dürfen.