Andere kamen und gingen, er blieb

01.09.2017 | TPoscht online
werner lindenmann komp
Werner Lindenmann weiss viel zu erzählen. Foto: zVg

Unglaubliche 40 Jahre lang ist Werner Lindenmann schon tagaus tagein im Mittelland entlang der Kantonsstrassen im Einsatz. Es gibt wohl wenige Bewohnerinnen und Bewohner zwischen Stoss, Wissegg und Lustmühle, die dem robusten Mann mit dem verschmitzten Lächeln bei seiner Arbeit noch nie begegneten.

Kein Schneesturm, kein Hitzetag und kein Regenwetter vermögen ihn davon abzuhalten, mit vollem Einsatz dafür zu sorgen, dass die Strassen sauber, die Böschungen gemäht, die Leitungen gespült und die Zäune geflickt sind. Auch Wochenendarbeit gehört für ihn zur Selbstverständlichkeit. Seine Vorgesetzten können sich den Strassenunterhalt im Mittelland ohne Werner Lindenmann gar nicht vorstellen.

Mit 17 zum Kanton

Aufgewachsen in der Zwislen in Gais begann Werner Lindenmann nach der Schule eine Ausbildung im Leitungsbau. Seine zupackende Art fiel dem Strassenmeister auf und der Kanton warb Werner kurzerhand dem Lehrmeister ab. Am 1. September 1977 trat der 17-jährige Bursche in den Dienst des kantonalen Tiefbauamtes und fand seine Lebensstelle. Dank seinem breiten Wissen und seiner freundlichen Art wurde er nach wenigen Jahren zum Vorarbeiter befördert und führt seither drei bis vier Mann.

Die Arbeit im kleinen Team gefällt ihm. Die Männer können sich aufeinander verlassen, teils seit Jahrzehnten. In den ersten Jahren war die Wegmacherhütte in den Hasenränken zwischen Teufen und Bühler ihr Ausgangspunkt und Werkzeugdepot. Es waren karge Zeiten, eine Heizung gab es dort erst seit dem Jahre 1990.

Mit der Mechanisierung der Arbeit wuchs der Platzbedarf für Geräte und Material. Das Tiefbauamt mietete sich in die Remise beim Altersheim Bühler ein, auch weil sich der geplante neue Werkhof Weier in Gais wegen Einsprachen verzögerte. Im Herbst 1994 war es dann so weit und mit dem Bezug des neuen Werkhofes begann eine neue Ära.

Anforderungsreicher Winterdienst

Auch heute noch beginnt sein Arbeitstag in Gais beim Kreisel Weier, wo er drei seiner Strassenzüge sogleich im Blick hat. Seit dem Jahre 1984 ist Werner Lindenmann Einsatzleiter im Winterdienst und sein geschultes Auge geht automatisch vom Himmel zur Fahrbahnoberfläche. Er hat alles erlebt. Zustände wie in Sibirien am Stoss genauso wie blühende Krokusse im Februar in der Liebegg.

Lange Jahre wurde das Streusalz in 50 kg Säcken auf Paletten mit der Bahn angeliefert. Vom Bahnhof Gais mussten die Säcke mit dem Lastwagen zur Rietli-Hütte an der Stossstrasse transportiert und dort von Hand abgeladen werden. Der junge Werner trug oft zwei Säcke gleichzeitig, dann ging es schneller. Es braucht viel Erfahrung, um im Winter die Einsätze zur richtigen Zeit und mit den richtigen Mitteln zu führen. Die Geräte und Prognoseinstrumente wurden über die Jahre immer besser, die Anspruchshaltung der Verkehrsteilnehmenden wuchs allerdings auch.

Werner Lindenmann mag sich nicht erinnern, dass in seiner Anfangszeit Automobilisten reklamierten, weil sie der erste Schneepflug früh am Morgen nicht vorbei fahren liess. Da waren die Leute noch dankbar für den harten Winterdiensteinsatz. Heute gehen einzelne bei Schnee davon aus, dass ihre „intelligenten“ Karossen auch ohne die Mithilfe des Tiefbauamtes den Weg nach St. Gallen meistern können. Werner Lindenmann kann darüber nur den Kopf schütteln.

Früher war der Job dankbarer

Mehr zu denken geben ihm aber Littering und dass immer mehr Automobilisten ohne Reduktion der Geschwindigkeit an den orange gekleideten Männern vorbeirasen, obwohl sie im Strassenraum arbeiten und direkt gefährdet sind.

Werner Lindenmann und sein Team sind organisatorisch dem Werkhof Herisau zugeteilt. Er hat mit dem Strassenkreisinspektor täglich telefonisch oder vor Ort auf einer Baustelle direkten Kontakt. Die anderen Vorgesetzten in der Hierarchie haben hingegen wenig Einfluss auf seinen Arbeitsalltag. Fünf Baudirektoren inklusive einer Frau, drei Kantonsingenieure und drei Leiter Strassenunterhalt kamen und gingen, seine Arbeit änderte wenig.

Alle würdigten jedoch den grossen Einsatz und die Treue von Werner Lindenmann. Auch bei den Unterhalts- und Werkleuten der drei Mittelländer Gemeinden Teufen, Bühler und Gais ist Werner Lindenmann sehr geschätzt, weil er stets zur Stelle ist, immer Lösungen findet und noch keine Arbeit ausgeschlagen hat.

 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des kantonalen Tiefbauamtes gratulieren Werner Lindenmann zum 40-jährigen Arbeitsjubiläum und wünschen ihm Gesundheit, Zufriedenheit und weiterhin viel Freude bei der Büez.

 

Urban Keller, Kantonsingenieur

 

 

 

 

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