Sabina Dörig «in Aktion» in ihrem Textil-Atelier an der Zeughausstrasse. Foto: tiz
Im Bürogebäude an der Zeughausstrasse 13 ist ein neues Pop-up-Textil-Atelier entstanden. Bis zum 31. Januar kann man sich hier unter der Anleitung von Schneiderin Sabina Dörig an eine Nähmaschine setzen. Das Projekt ist aber nicht nur als positive Ablenkung in der Corona-Zeit gedacht.
Sabina Dörig arbeitet gerade an einem Bettüberwurf für eine Kundin. Es gibt noch einiges zu tun. Die Besitzerin hat diverse kleine Ausschnitte mit Nadeln an den Stoff gepinnt. Die Aufgabe von Sabina Dörig ist es nun, diese schön und sauber aufzunähen. Dafür verwendet sie eine Industrie-Nähmaschine, der man ihr Alter ansieht. «Ich mag die ganz Neuen nicht. Das sind Computer. Diese hier ist zuverlässig. Und wenn etwas kaputtgeht, lässt es sich gut reparieren.» Im Zimmer nebenan stehen allerdings zwei etwas jüngere «Berninas» und eine Overlock – auf Einzeltischen mit genügend Abstand. Sie bilden das Pop-Up-Textil-Atelier. Die ausgebildete Schneiderin kam auf die Idee dazu, weil der an ihr «Stoffwerk» grenzende Raum frei wurde. «Ich will herausfinden, ob dafür eine Nachfrage besteht. Und ich dachte mir, dass das gut in die Corona-Zeit passt. Viele haben doch jetzt etwas mehr Zeit.»
Mit Anleitung
Egal, was für ein textiles Projekt – ob Flicken, Änderung, Recycling oder etwas Neues: Sabina Dörig vereinbart mit Interessenten einen Termin während der Wochentage und hilft dann vor Ort bei der Umsetzung. «Vielleicht hat etwas Zuhause, das schon lange geflickt werden müsste, aber es fehlt der Mut? Oder jemand hat eine Idee für Etwas, weiss aber nicht, wie es konkret angegangen werden soll? Dabei kann ich helfen.» Als ausgebildete Schneiderin und dank ihrer Erfahrung als Innendekorateurin beherrscht Sabina Dörig das Handwerk. Und sie hat in ihrem Atelier «Stoffwechsel» schon einige ausgefallenen Projekte umgesetzt. «Ganz spannend war beispielsweise die Entwicklung und Produktion einer Alphorn-Tasche.» Ob das Textil-Atelier auch längerfristig eine Zukunft hat, will sie nach der Probephase am 31. Januar entscheiden.
Übrigens: Die Kosten für einen Besuch im Atelier sind nicht definiert. Man bezahlt, was einem die Leistung der Schneiderin wert ist. Eine Anmeldung per Telefon (079 691 82 25) ist allerdings Pflicht. Die Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz gegen das Coronavirus werden eingehalten – es ist genügend Platz vorhanden. tiz