Vom 31. August bis 4. September 2016 wird im niederländischen Breda die Weltmeisterschaft der Vierspänner ausgetragen. Als einziges Ostschweizer Team ist das Fahrsportteam Wagner aus Niederteufen (AR) mit dabei.
Aufgrund der erzielten Resultate in der diesjährigen Turniersaison hat die Selektionskommission «Fahren» des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport SVPS drei Schweizer Vierspänner-Fahrer für die Weltmeisterschaft im Gespannfahren selektioniert. Unter anderem wurde dabei auch das Team Wagner aus Niederteufen ausgewählt, welches aus Martin Wagner als Fahrer und seinen beiden Töchtern, Madeleine Wild und Bettina Wagner, als Beifahrerinnen besteht.
Den Grundstein für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften legten Martin Wagner und sein Team mit dem Erreichen eines Startplatzes am Weltfest des Pferdesports in Aachen (DE), dem grössten Turnier der Welt, welches Mitte Juli 2016 stattfand und an dem die gesamte Weltelite dieses Sports vertreten war.
Zusammen mit zwei weiteren Fahrern, Jérôme Voutaz aus Sembrancher (VS) und Werner Ulrich aus Bäriswil (BE), wird Martin Wagner einzeln und als Mannschaft die Weltmeisterschaft in Breda (NL) bestreiten. Für den Appenzeller ist es die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft und daher eine kleine Sensation, als Amateursportler mit dabei zu sein. In Breda werden rund 60 Teilnehmende aus 19 Nationen um die Titel in drei Disziplinen und den Gesamtsieg kämpfen.
Herausfordernde Prüfungen
Die Meisterschaft beginnt mit einem Veterinärcheck, bei welchem sämtliche Pferde hinsichtlich ihrer Fitness untersucht werden. Danach werden während zwei Tagen die Dressurprüfungen ausgetragen.
Bei diesen geht es darum, in einem Dressurviereck vorgeschriebene Lektionen in den verschiedenen Gangarten der Pferde auswendig und mit möglichst grosser Genauigkeit der Figuren zu fahren.
Am Samstag findet die Geländeprüfung statt, welche die Kondition und Geschicklichkeit der Pferde, die Fahrkunst des Fahrers und das Gefühl für die Geschwindigkeit sowie die Zusammenarbeit mit den Beifahrern unter Beweis stellt.
Die finale Entscheidung über den Gesamtsieg – sowohl in der Einzel- als auch der Mannschaftswertung – wird am Sonntag mit dem Absolvieren der dritten Disziplin, dem Kegelfahren, gefällt. Dabei geht es darum, einen vorgegebenen Parcours möglichst schnell und doch so präzise zu absolvieren, dass keiner der auf den Kegel platzierten Bälle herunterfällt.
Das Team Wagner
Martin Wagner nimmt seit Jahren erfolgreich mit seinem Vierspänner an nationalen und internationalen Turnieren teil. Unterstützt wird er bei diesem aufwändigen Sport von seiner Familie, die zusammen mit den fünf Pferden (vier, plus ein Ersatzpferd) das Team bildet. Er ist nebst dem Turniersport in der Aus- und Weiterbildung von Fahrerinnen und Fahrern tätig, absolviert Showauftritte sowie Gespannfahrten für Gesellschaften. Zudem ist er Produzent der «Leinbits», eines erfolgreichen Pferdebelohnungsgebäck, welches über den Futtermittelhersteller «Marstall» vertrieben wird und in zahlreichen Pferdesportgeschäften der Schweiz erhältlich ist.
Fahrsport
Das Gespannfahren ist eine der offiziellen Pferdesportdisziplinen der FEI (Fédération Equestre Internationale), des internationalen Pferdesportverbandes. Es werden in allen Kategorien, Ein-, Zwei-, Vierspänner Pferde und Ponys Weltmeisterschaften ausgerichtet. In der Schweiz finden alljährlich die Schweizermeisterschaften im Gespannfahren statt, wo jede Gespannsart (Ein- Zwei- und Vierspänner) ihre Medaillenträger kürt. Dafür qualifizieren können sich Fahrerinnen und Fahrer der Kategorien M (mittel) und S (schwer), die erfolgreich an nationalen Turnieren teilnehmen. pd.