























Wenn wir das acht Monate alte Grosskind mitzählen sind zehn Personen anwesend. Roland und Trudi Schiess freuen sich über die paar Gäste, die mit dabei sind. Und gleichzeitig schwingt auch etwas Wehmut mit, denn nach 30 Jahren ist dies der letzte Funken, den sie hier auf dieser Wiese aufbauen und abbrennen lassen. Auch heute gibt es warme Wienerli mit Brot und Senf, kalte und warme Getränke und selbst Gebackenes, als ob es noch viele Jahre so weitergehen würde.
Die Stimmung ist familiär und die Freude über das schöne und wärmende Feuer gross. Es wird diskutiert und gar politisiert. Nach gut zwei Stunden ist das Feuer soweit unter Kontrolle, dass langsam aufgeräumt werden kann. Roland, der ein paar hundert Meter weiter oben zuhause ist, wird später noch einmal einen Kontrollrundgang vor Ort machen. «Auch Morgen könnte noch problemlos grilliert werden über dem Restfeuer».
Ein schöner Brauch. Während 62 Jahren wurde er auf der Oberen Schwendi gepflegt und gelebt, bei mehr oder weniger Schnee, bei Kälte, Regen und eben auch bei starkem Wind, wie am Sonntag.
Und doch geht hier oben, in Sichtweite des Dorfes, heute Abend eine Ära zu Ende, zumindest vorläufig. Wer weiss, vielleicht hat doch noch jemand Interesse, diese Tradition fortzuführen? Schön wär’s auf jeden Fall …