Bildbericht: Erich Gmünder
Noch 180 Tage – das zeigt die digitale Anzeige auf der grossen Tafel beim Bahnhof Teufen an. So lange, ein knappes halbes Jahr also noch dauert es, bis die neuen Tango-Züge erstmals durchgehend zwischen Teufen und St. Gallen fahren und den Bahnersatz mit den gelben Postautos ablösen. Beat Senti, Projektleiter Infrastruktur der Appenzeller Bahnen zieht nach einer Woche eine positive Zwischenbilanz.
Beat Senti ist in seiner Funktion für verschiedene Baustellen zwischen der Brücke an der Oberstrasse – die am Mittwoch abgebrochen und bis im Herbst durch eine neue Brücke ersetzt werden soll – und Teufen zuständig. Er ist aber auch verantwortlich dafür, dass die Infrastruktur für den Bahnersatz ab dem ersten Tag, dem Osterdienstag, bereitstand.
Schon in der Vorwoche war er eigenhändig unterwegs, um die provisorischen Haltestellen für die Postautos zwischen Teufen und Riethüsli anzupassen und mit den Fahrplantafeln und Abfallbehältern auszustatten.
Konnte das provisorische Perron bei der Haltestelle Lustmühle vorgängig installiert werden, passierte das im Riethüsli noch in der gleichen Nacht nach der Durchfahrt des letzten Zuges und war am frühen Morgen einsatzbereit. Dafür mussten die Schienen entfernt werden.
https://www.tpost.ch/news/umstellung-auf-bahnersatz-provisorische-haltestellen/
Etwas länger dauerte es bei den Haltestellen im Stofel und beim Sternen.
Hier wurden die Gleisanlagen asphaltiert und als provisorische Haltebuchten ausgebaut, so dass der motorisierte Verkehr während des Stopps durchfahren kann.
Nach einer Woche zog Beat Senti am Montag eine positive erste Bilanz. „Wir konnten alle Anschlüsse in beide Richtungen halten“. Das heisst, dass die Benützer des Bahnersatzes sowohl in St. Gallen sowie auf der Rückfahrt ins Appenzellerland keine Anschlüsse verpassten. Beat Senti führt das auch auf den Umstand zurück, dass die Staulage im Riethüsli ferienbedingt nicht so stark ausfiel wie zu anderen Zeiten.
Für die Passagiere bedeutet die Umstellung jedoch eine vier Minuten längere Fahrzeit, welche im Fahrplan einberechnet werden mussten. Wegen der fehlenden Wendemöglichkeit werden die Busse über den Lindenkreisel geführt. Nachdem die Fahrgäste bei der UBS ausgestiegen sind, fährt der Bus das Wendemanöver und stellt sich anschliessend auf dem Bahnhofplatz für die Abfahrt nach SG wieder auf. Eine elegante Lösung, die von langer Hand geplant wurde, als nämlich der Bahnersatz mit den Postauto-Gelenkbussen getestet wurde. Bei den Testfahrten waren neben den Appenzeller Bahnen auch die Tiefbauämter von AR, St. Gallen und der Gemeinde Teufen involviert.
Während die Buslösung für die Passagiere aus dem Gemeindegebiet attraktive Bedingungen bietet, bedeutet sie für jene aus dem Rotbachtal und Innerrhoden, dass sie in Teufen jeweils umsteigen müssen. Sie profitieren dafür ab August als erste von den neuen Tango-Zügen, die auf dieser Strecke vorerst zwischen Teufen und Appenzell eingeführt werden.
Am 7. Oktober verkehren dann die Züge durchgehend. Mit verschiedenen Aktionen versucht die AB, die Wartezeit bis zu diesem Stichdatum zu verkürzen. Einerseits mit der Tafel mit dem elektronischen Countdown, anderseits mit kleinen Überraschungen.
So erhielten die Passagiere am ersten Betriebstag des Bahnersatzes, am Dienstag nach Ostern ein Zopfhäsli.
Die gelben Gelenkbusse gehören das nächste halbe Jahr zum Dorfbild von Teufen.
