

















«Jetzt brauchen wir noch zehn», sagt ein Mädchen. Sie klingt aufgeregt. Auf der Plache ihrer Gruppe sind die Getränkedeckel schön nach Farben sortiert ausgelegt. Im gerade laufenden Geländespiel sind die Deckel die Währung. «Also ich hole noch welche», antwortet ein «Gspänli». Die Mädchen und Jungen verteilen sich wieder auf dem Platz. Bei verschiedenen Posten können sie sich mehr «Geld» verdienen. Um strategisch einen Zug weiterzukommen auf dem Spielfeld in der Mitte der Wiese. Es wird getanzt, gekämpft, ein Mädchen muss Blumen suchen, ein anderes ein Selfie machen mit der Kamera der Redaktorin. Gegen halb zwölf wird dann die Siegergruppe ausgerufen. Einige sind etwas enttäuscht. «Aber wir gewinnen sicher beim nächsten Spiel», sagt ein Junge. «Gute Einstellung», lobt ein Leiter.
Wechsel am Wochenende
23 Mädchen und Buben sind diese Woche im Sommerlager der Jubla in Rämismühle. Betreut werden sie dort von 10 Leitenden. Das gilt allerdings nur für diese Woche. Am Wochenende gehen einige Kinder nach Hause, andere kommen dazu. Und auch nicht alle Leiter und Leiterinnen können durchgehend bleiben. «Manche von uns arbeiten halt und können nicht zwei Wochen Ferien nehmen», sagt Joel Kessler. Der 21-jährige Teufner ist heuer zum ersten Mal Lagerleiter. Er studiert Medizin. «Und darum habe ich kein Problem mit Ferien, also im Sommer auf jeden Fall genug davon.» Zwar stehen bei ihm am Ende des Sommers noch Prüfungen an, aber derzeit dreht sich alles um das Sommerlager.

Vorbereiten braucht Zeit
Mit den Vorbereitungen haben die Leiterinnen und Leiter schon letzten Oktober begonnen. «Da haben wir zum ersten Mal nach einem Thema gesucht.» Die konkrete Planung erfolgte dann im Januar und Februar. «Wir haben viele erfahrene Leiter dabei, das ist ein Vorteil», sagt Joel Kessler. Alle geschriebenen «Blöcke», so werden die Programmeinheiten genannt, werden von Jugend & Sport, kurz J&S, gegengelesen und gutgeheissen. Manchmal bedarf es dann auch einer Anpassung. «Wir mussten aber zum Glück nur bei vier Blöcken eine Veränderung vornehmen.»
7 bis 15 Jahre alt
Das Sommerlager der Jubla findet immer in einem Lagerhaus statt. «Wir zelten aber jeweils für eine Nacht, das reicht gerade», sagt Joel Kessler. Ein Grund für das Haus sind die recht grossen Altersunterschiede zwischen den Teilnehmenden. Das jüngste Kind ist sieben Jahre alt, die ältesten Jugendlichen 15. Nicht alle haben die gleichen Bedürfnisse. «Und für die Kleinen wäre Zelten noch ziemlich streng.» Manchmal wird die Gruppe deswegen auch aufgeteilt. Eine besondere Lösung haben die Leitenden zum Beispiel fürs Kämpfen gefunden: «Den Jugendlichen machen wir einen Plastikbändel an den Arm, die dürfen die anderen im Spiel dann auf den Rücken legen. Den Kleineren tippt man nur dreimal auf den Rücken.» Die Altersunterschiede führen manchmal auch zu etwas mehr benötigter Betreuung durch das Leitungsteam. «Es kommt schon mal vor, dass die Grossen die Kleinen ‘plagen’.» Darum ist das Verhältnis von Leitenden zu Kindern auch grosszügig. «So haben wir genügend Spielraum.»
«Bitte so viel wie möglich»
Der nächste Programmpunkt ist das Mittagessen. In der Küche sind Martin Bischof und Barbara Schär anzutreffen. Die Geschwister aus Speicher sind beide ebenfalls eingefleischte «Jublas». Heute gibt es Kartoffelstock, Fleischbällchen und Karotten. Die einen wollen «so viel wie möglich», andere haben das Menü «nicht so gerne». So wirklich still wird es auch während des Essens nicht. Die Kinder haben viel Energie, zu erzählen und zu lachen. Nach einer halben Stunde gibt es dann Info: «Um halb drei geht es weiter.» Und dann geht es an die Ämtli. Nicht der beliebteste Teil des Tages. Aber zum Lageralltag gehört eben auch das voll und ganz dazu.











