Der ökumenische Feldgottesdienst der beiden Kirchgemeinden oben bei der Jägerei stand ganz im Zeichen der kommenden Ferienzeit. Pfarrerin Verena Hubmann und Diakon Stefan Staub zogen zu Beginn ihre Wanderschuhe aus, kühlten ihre Füsse in einem Wasserbecken und sprachen über das Loslassen.
Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel, von ferne hörte man das Gebimmel der Glöckchen der Weideschafe, und vom Sitzplatz des Restaurants Jägerei schauten Zaungäste auf das kleine Festzelt, vor dem die beiden Kirchenleute, nun barfuss, sich Gedanken zu den Ferien machten.
Loslassen, Sorgen ablegen und das Leben im Hier und Jetzt geniessen: Loslassen heisst für Stefan Staub und Verena Hubmann aber auch, sich Sinnfragen zu stellen.“Wir leben in einer Zeit, wo alle auf der Überholspur des Lebens unterwegs sind: Alles muss rationell sein, in kurzer Zeit muss man das Maximum erreichen. Doch das Leben ist keine Autobahn, eher ein kurvenreicher Bergweg, mit Steigungen und Hindernissen, die Umwege erfordern“, sagte Stefan Staub. Er habe gelernt, in den Umwegen einen guten Weg zu sehen, denn Umwege seien immer Wege mit und zu Gott.
Auf unseren Wegen sind wir nie alleine; als soziale Wesen brauchen wir die anderen Menschen, sagte Verena Hubmann. Auch wenn unser Bild von anderen Menschen oft von Vorurteilen geprägt sei. „Bevor du über einen anderen Menschen urteilst, ziehe seine Mokassins an und gehe darin einen Tag lang“, laute sinngemäss eine indianische Volksweisheit, die deutlich mache, dass wir den anderen Menschen mit Offenheit und Liebe begegnen müssten, um das Beste aus ihnen „herauszulieben“.
Höhepunkt des Gottesdienstes, der von der Harmoniemusik Teufen umrahmt wurde, war eine Tauffeier.
Nach Taufe und Salbung ging Diakon Stefan Staub mit der frisch getauften Marcella Theresa auf dem Arm zu den Gottesdienstbesuchern, die der Kleinen ein Kreuz auf die Stirn zeichneten, als Symbol für die Aufnahme in die Gemeinde.
Anstelle der Fürbitten legten die Familienangehörigen bunt bemalte Steine mit ihren Botschaften an den Täufling vorne ab, und die Pfarrer verteilten Glasperlen als Gedankenstütze für den Alltag.
Anschliessend gab die Harmoniemusik nochmals ein Ständchen, während sich die Besucher am Grillstand verpflegten oder beim Restaurant Jägerei eine Pause einlegten, bevor sie wieder den Heimweg unter die Füsse nahmen oder den Extrabus der VBSG bestiegen.
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